Remaraweng
Boarisch |
Wortschatz |
Salz in der alltäglich faden Sprachsuppe Alternativwörter zu norddeutschen und überstrapazierten Ausdrücken |
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Die süddeutsche Hochsprache und vor allem
die bairischen Mundarten bieten eine oft unterschätzte Vielzahl an
Ausdrucksweisen und Wortschatz im Vergleich zu dem häufig einfallslosen und
monotonen Nordhochdeutschen. Geprägt mit seinen Färbungsnuancen, Zwischentönen
und Wortbildungsmöglichkeiten, seinem Satzbau und nicht zuletzt
tiefreichenden Wurzeln, die bis in die Antike zurückreichen – verschafft
Bairisch einen hochwertigen Sprachreichtum und ein beneidenswertes Vokabular.
Dehmen wir als prägnantes Beispiel das
allgegenwärtige, überstrapazierte norddeutsche
Wort 'toll'
Und außer
'super'
hat das Bairische auch etliches zu bieten! |
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anstatt
(violett
= allgemeines Hochdeutsch)
(rot
= Nordhochdeutsch oder Niederdeutsch) |
Alternative auf Südhochdeutsch oder Bairisch
wia waar’s mid? |
anfassen, berühren |
anlangen von lang
Adj. für räumliche u. zeitliche Erstreckung bezeichnend;
angreifen mhd.
grîfen, ahd.
anagrîfan
"Ich möchte nichts angreifen und etwas versehentlich kaputtmachen." "Er hat den weichen, empfindlichen Stoff ganz vorsichtig angegriffen, damit nichts passiert." "Greift an! Macht, daß ein Ende wird." (Schiller 337) |
Angeber, Prahler, Aufschneider |
Ånduscha (Anduscher), Schatzer (Schatza) (mehr), Broatnhoaza (mehr), Dåmpfblodahefn,
honaggisch
(mehr), |
(Brot-) Anschnitt, crusta panis |
der Scherz
[scheads] / das Scherzerl
[scheadsal] (mehr)
Ramfftl / Ranftel / Ranfterl / Ranftl / Ramftl
(n.)
[raamfdal] / [raamfdl] [ahd. rampht, ramft, mhd. rampft neben ranft = Rand, Rinde] - ablautendes Substantiv zum Verb rimpfan, rimpfen = schrumpfen 1. kleine Brotschnitte (wie Scherzl), Rinde von einem Gebäck, Brot oder Kuchen , Kanten (mehr) 2. Saum am Kleid, Einfassung
"anramftln" (orampftln, oranftln)" [ã-ramftln],
[ã-ranftln] - Ranggal [raŋgal] / Ragge [ragge]
(mehr)
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ansehen, anmerken |
ankennen ahd. kennen (bikennen, irkennen, bekennen, erkennen), mhd. kennen = wissen, gehört oder gesehen haben; deutlich sehen, wahrnehmen, unterscheiden
z.B. jemandem etwas ansehen/anmerken (d.h. an jemandem/einer Sache etwas feststellen, spüren) "Er lässt sich seinen Ärger nicht ankennen" "Man darf mir nicht ankennen, wie aufgeregt ich bin!" "Man hot eahm ned gleich okennt, daß ea a gscheita Mõ is." |
Anwohner |
(von rain (Vb.) = angrenzen; mhd. reinen; (Vgl. ital. confinante) Rain (m.) = unbebauter
Grasstreifen als Ackergrenze, begrenzende Bodenerhöhung, Verb. intransitiv, mit den rainen an einander stoßen, bezüglich der Felder und Grundstücke, grenzen) |
Appetit machen, locken |
anweigen / o-weing [ooweiη] |
ärgern, Ärger machen |
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ausflippen, ausrasten, durchdrehen, überschnappen |
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sich ausruhen |
sich ausrasten mhd.
rast(e) = Ruhe, Rast ahd. und gotisch rasta |
Auszubildende(r) Azubi, Azubin Stift |
Lehrling, Lehrbub [leabua], Lehrbursch [leabuasch], Lehrdirndl [leadeandl] (Lehre - (f.) ‘Belehrung, Unterweisung, Lehrmeinung, wissenschaftliches System, Ausbildungszeit’. [Etymologie aus westgermanischem Substantiv, ahd. lēra, mhd. lēre] Geselle [gsell, gseij] (nach der Lehrabschlussprüfung) [Geselle
(m.) ‘Facharbeiter, Handwerksbursche, Kamerad’, |
Båschz,
Buzerl,
Butzerl (und ein Butzlwar ist ein
liebevoller Ausdruck für eine Gruppe von Kindern), (siehe auch Kinder) |
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kindsn, die Kinder hüten [Kina hiatn] |
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(die) Backe |
die Wange, der Backen [Wange, ahd. wange (Herkunft unklar)] [ahd. pacho, späterbacko
kinnibahho = Kinnbacken;
mhd. backe]
Vgl. die
Backe (f.) = Gesäßhälfte, nur noch in Hinter-, Sitz-,
Arschbacke; z.B. Arschbacke [oarschbackn] |
bekleben |
affichieren (mehr), ankleben, anschlagen (ahd. abaslahan ‘abhauen, abschneiden’ (10. Jh.), mhd. abeslahen - etwas befestigen, z.B. eine Holzleiste oder ein Brett wird 'angeschlagen'), kleben (ahd. klebēn, anaklebēn), mhd. kleben ‘kleben, heften, festsitzen’) kleiben
(‘kleben, kleistern, mit Lehm ausfüllen’, ahd. mhd. kleiben
‘anhaften, befestigen’, plakatieren (Vgl. Plakat: mit Ausstoßung des aus franz. 'r' entlehnten placard, das vom nd. plakken (anheften, aufkleben) gebildet ist), bappen [babbm], pappen [pabbm] (kleistern, kleben’ aus lat. pappāre ‘essen’), pechen, pecken, picken, verpichen (mit Pech befestigen;ahd. pëh, pëch, bëh, mhd. bëch und pëch - aus der Fichte und andern Nadelhölzern gewonnene, dick eingesottene und geläuterte Harz) Das Pickerl, wie das Autopickerl (Vignette) ist ein Aufkleber, der gepickt, aufpickt oder onipickt wird auf die Fensterscheibe. Andere Worte für Pickerl sind Babberl bzw. Papperl (von babben) oder Wappler bzw. Wapperl. Und der schiache Pickel im Gesicht, also die Hautpustel oder der Mitesser (Acne vulgaris), heißt auf Bairich Wimmerl, Aißlein oder Seurlein (mehr). |
bekleckern, besudeln |
ogschdriaggln (oogschdriaggld) anzetten / åzetten [ɔzettan] - antrenzen bsaligen [bsaaligan] aus Ahd. sal, salwes = Schmutz
schlöttern [schledan, schläidan] schlutten [schluattn] tritscheln [dritschln] (mehr) triedern [driadan, dräidan, drädan, dredan], (Z.B. schimpft die Mutter den Buben, weil er den ganzen Teppich „derdredert“, d. h. verunreinigt, besudelt hat.) trieln [drialn], |
bequem, angenehm |
grübig [griabig] (mehr) gschmoh [gschmoch], [gschmɔ] (mehr) zünftig [zinfti] (mehr) kommod (im 18. Jh. entlehnt aus französisch commode, das wiederum auf lateinisch commodus ‘entsprechend, zweckmäßig, bequem’ - eigentlich ‘mit, nach Maß’, zu lat. modus ‘Maß’ - zurückgeht. |
bereden, besprechen, diskutieren
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(siehe plaudern) |
bescheuert, blöde (mehr) |
blöd [bled], antritschgert [auntritschgat], deppert [deppat] (Steigerungen: brunzbled, saubled, mordsdeppert etc.) |
betrügen, beschwindeln |
ausschmieren
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bißchen, wenig (tanticchia, anticcia, pochino, un po, da picca, un tantino) |
bisserl [bissal] bissai [bissai] - ein Bißlein (kleiner Biß) Bröckl, Breke, Brekei, Bröckerl [breggbal] - ein kleiner Brocken euzerl [eudsal] - ein Stückchen, eine kleine Menge von etwas, ein (klein-) wenig, ein bißchen "’I bleibat no an wengerl sitzn, trinkat no a Schluckerl Wein und essat woascheinlich no a Trumm Schnitzl mit an Euzerl Erdäpfelsalat." Scheibl, Scheiberl [scheibal] - eine kleine Scheibe Stückl, Stückerl [stickal] - ein kleines Stück weng [weη] wengerl [weηal] wengai [weηai] - ein klein wenig
(siehe auch "ein großes Stück") und |
bitter, scharf |
hantig
[hanti] |
"Des kost netta fuchzg Cent" = "Das kostet nur fünfzig Cent" Heirat´
netta nia an Jaga -
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bitte schön |
sengs Gott
(als Antwort auf
vagelts
Gott) |
Bottich
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Eimer (Kübel mit nur einem Tragegriff. Entlehnung aus lateinisch amphora, dies aus griechisch amphi-phoreús, (Griech. „phórein“ = ‚tragen‘ ) womit ein an beiden Seiten („amphi-“) zu tragender Krug bezeichnet wurde), Faß (ahd. faʒ (8. Jh.), mhd. vaʒ ‘Gefäß, Behältnis, Schrein, Gerät’), Schaffel / Schaffl (Demintiv zu schaff - rundes, hölzernes Gefäß, Kübel), Söchta, Strutzn, Zuber (Zuwi) |
Bündel, Pack |
Riedel (auch Hügel) |
danke schön |
vagelts
Gott [vàgäidsgod]/[vagöitsgod] |
dann, nachher, also |
åft [ɔft], [ɔftad] (mehr) vom mhd. aft(en); ahd. aftan = hernach |
denken, nachdenken, sinnieren |
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doof blöde (‘mitteldeutsch, berlinerisch 'geistig beschränkt, dumm, langweilig, uninteressant, aus Mnd. dōf, nd. doof Entsprechung von hd. taub)
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blöd (ohne
Schluss-e), (bairisch: bleed) (mehr) |
einen Deal machen |
ausschnopsen |
Dummkopf |
Depp (auch Tepp) (m.) - (ein schwerfälliger, ungeschickter, einfältiger Mensch, Tölpel, einer der deppert ist. Aus tappen - 'plump auftreten oder gehen, ungeschickt, unbeholfen, tastend gehen und umherfühlen’, abgeleitet von Tappe ‘Pfote, Tatze, deren Spur im Boden’)
Dotsch [doodsch] (eine
unbehilfliche, ungeschickte Person; ein
fetter Mensch, laut
Totsch ein dummer, plumper
Kerl. Siehe datschen) pfloatschad (unbeholfen) |
Durcheinander, Chaos, Wirrwar, Gewürge, Drunter und drüben |
Drahdiwaberl Hudriwudri ois durianona Tritschtratsch |
eilig / sich eilen |
dråwig / tråwig
(mehr)
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etliche, einige |
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erschrocken |
dakemma |
fest |
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flirten |
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frech, vorlaut |
gschnappig [gschnabbig],
gfotzert [gfoddsad], |
Freund |
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Friedhof |
Freithof
(mhd. frîthof = "gefreiter Platz", Gottesacker |
geil sein, lüstern, sexuelle Bereitschaft zeigen |
amerig,
angradig, anhabig oder anlassig sein, dampfig sein, gamarig, gamsig sein (wie eine Gams), glimmig, behrat / berad, ranzig |
Gesundheit! |
helf Gott!
[häifgod] helf
Dir Gott!
[häifdagod] Antwort darauf „Sengs God!” |
Gewitter, Unwetter, Sturm; (gutes oder schlechtes) Wetter |
ein Wetter (mehr) |
glitschig / spiegelglatt |
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ruachig, an Ruach haben; ruachln, Siach / Siachleng(t) (Geizhals, Ausbeuter, ein besitz-, hab- u. geldgieriger Mensch) z.B. „siachische”, „so a Siach” |
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(sich werfen) |
draat (dràhn), gworfa
(weafan),
gstraaht (straan), |
Frazn /
Frozn, Flenntaschn (häufig weinendes Kind), Gankel (kleiner Teufel, Lausbub) - (mehr) Grast (derb) Heenalempan (weinerliches Kind) (siehe auch Kind und Kinder) |
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Griesgram, Miesepeter, Sauertopf, Nieselpriem |
Gachgiftiger (mehr) Granthauer, der Grantler / die Grantlerin, der Grantscherben (mehr)
Raunzer
Suderant; jemand, der gern sudert (mehr) Surm (mehr) Zwiderwurzn |
(siehe auch Wetter) |
Hagel / Hageln [hɔɔgln] baißeln [boassln] prealn [prealn] (Kainachtal) schauern [schauan] schäuern [schaian] riseln [riisln] schlossen [schlossn] stoandeln [schdoandln] "steindeln"
Graupeln [graubben] aprilen [ɔɔbrεin] riseln [riisln] schneebaißeln [schnεεboassln] schneiberl [schneibal] - leichter Schneefall |
Hemd |
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hör mal zu
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losen, lusen
loos amal zua ("loos du amoi zua!") loost’s amoi zua ("loost ös amoi zua!") |
huckepack tragen |
Rückengestell vgl. buckelkraxen (huckepack) Als Buckelkraxe bezeichnet man im Alpenraum einen "Rückentrage". Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus Buckel (Rücken) und Kraxe (Traggestell). Eine Kraxe oder Kraxn ist auch ein altersschwaches Auto, Schrotthaufen auf Rädern, wird verächtlich auch allgemein auf Autos angewandt. "Mit dera Kraxn kummst nie nach Minga" |
(‘Bodenerhebung, aufgeschütteter Erdhaufen’, 'Hügel' erlangt erst durch Luther gegen obd. Bühel literatursprachliche Geltung.) |
Buckl, Bugl (heißt auch "Brotscherzl"), |
Imbiss, Snack, Happen, Pausenbrot, Zwischenmahlzeit
Imbiss, etymologisch aus dem Althochdeutschen imbizan = „entbeißen“ bzw. „essen“ |
Brotzeit - ‘kleinere Zwischenmahlzeit
Brent, brenteln,
- ‘Jause, Zwischenimbiss (am Nachmittag)’ Elefe
- ‘11-Uhr-Jause' (vor allem im Salzkammergut) Imbiss
- ‘kleinere Mahlzeit außerhalb der üblichen Essenszeiten’, Jause
- 'kleine
Zwischenmahlzeit', aus dem Slowenischen južina (Mittagessen) bzw.
Neuner
(z'Nüni)
- ‘zweites Frühstück, Vormittagsjause’, Zvieri
- ‘Nachmittagsjause’, in Vorarlberg (sowie in
Südwestdeutschland und der Schweiz) neben Marend,
Marende
- aus
mittellateinisch merenda (ital. merenda, spuntino,
sizilianisch mirenna, schiticchiu) Vesper
- ‘kleinere Zwischenmahlzeit am Nachmittag oder frühen Abend’ |
I-Tüpfelchen, Tüpfelchen auf dem i; Sahnehäubchen
(im Sinne von "Krönung einer Leistung",
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I-Tipferl Schlagobersgupf, Schlagrahmgupf |
irgendwo |
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Jauche, Gülle, Mistwasser (übelriechende Flüssigkeit aus tierischen oder menschlichen Ausscheidungen, die in Gruben gesammelt und als Dünger verwendet wird) |
Hüling, Hilling (mhd. hüll(we) = Pfütze, Lache) - [Hiileŋ] Mistsühling - [Missiŋ] oder [Missliŋ] Odel / Adel (mhd. atel = Morast, schlammiges Wasser) - [oodl], [åådl] Silling, Sühling (aus Verb sielen, siehlen = Wasser durch ein Siel ableiten, im Kot wälzen, beschmutzen, wälzen) - [Sii-iŋ], [Siileŋ], [Silek] oder Suling / Suling, Sulling - [Sui-iŋ], [Suuleŋ] Seu, Sur, Suhr (mhd. sûr = Salzbrühe, Sole) - [Suur] / [Suar], [Sui], [Surm] Suppm, Suppn, Mistsupm - [Subbm] Zogga - [Zogga] - (Südtirol) |
(sehr) kalt |
zahnig, zapfig, huschi-kalt, sau kalt brenn kalt (vgl. brenn heiß oder brenn rot) die bummerische Kältn (klirrend halt) griesgramen, gritzgramen (ahd. grisgramôn = mit den Zähnen knirschen) friasn, fräisn, froisn, fruisan (ahd. friosan, friusan = frieren) |
kapieren
schnallen, fressen |
gneißn, kneißen
gwoachtn
schnoizn, spannen überreißen [iwareissn]
überringeln [iwaringaln] Zehnerl foin låssn |
und
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der Bambs / Bams /
Baums (Pl. d Bamsen)
Bauxerl, Buzerl, Buam (Pl.
Buam oder Buama) und Datl der Gschråpp [da gschrɔpp]; Pl. die Gschråppm [d gschrɔppm] - Kind; kleiner Mensch, kleiner Kerl das Haschal [das haschal]; die Haschaln [d haschaln] - armer, bemitleidenswerter Mensch, besonders ein Kind oder ein unselbstständiges Mädchen (von hatschn/hatschen - ursp. gleiten, rutschen, streicheln, schlendern, lässig gehen; hinken; einen weiten, mühseligen Fußmarsch machen) Quelle: Maritschnik Kinna [g kinna] / Kinner [g kinna] d Kloan ("die Kleinen") [g glõãn] [g klõãn] [g kchlõãn] Lappperl [labbal] - Kleines Kind Wuzerl / Wuzei (Kleinkinder) (Pl. Wuzerln), Schlitta oder Gschlitta, Voika Zwutschkerl / Zwutschkerl |
Kiste |
Steige (mehr) - z.B. für Obst, Tragl - Z.B. für Bier (Verkleinerung von von 'Trage') |
Kissen |
Polster (mehr) |
klar (beim Wetter) |
schbiaglhoada |
klauen, etwas mitgehen
lassen, fledern, |
(im Sinnen
von etwas mitgehen lassen bzw. stehlen:
druckn [druckn] kràmpfeln [krampfeln]m [grampfeln] stibitzen
[stibidsan] (aus mhd. stiezen =
stoßen)
(in der Bedeutung ,Kleinigkeiten wie Platzl auf listige Weise an sich
bringen): |
einen Knall haben
|
statt „Der hat einen Knall”: „Dea (oda die) håt..” ...an Depscha (=Delle) ...an Hib (=Hieb) ...an Huscha (Huscher) (verhuscht sein) [Ableitung aus huschen (Vb.) ‘sich schnell und lautlos fortbewegen, flüchtig dahingleiten’] ...an Pecka (Stoß, Schlag) ...an Poscha (Klatschender Laut) ...an Klopfer [Klopfa] (mit einem Pracker (Teppichklopfer) - aufn Kopf kriegt) oda an Duscha (lauter Schall, Knall) |
kritisieren, bemängeln |
meutan (schimpfen),
motschkan
|
Kurve, Kehre (lateinisch curva līnea = ‘gekrümmte Linie’; von Adj. lat. curvus ‘krumm, gebogen, gewölbt’) |
die
Dreh / Drehung (Vgl. Verb drehen ‘um eine Achse bewegen, wenden, flechten, winden, rund machen, runden, drechseln, erhaben ausarbeiten’’, ahd. drāen, mhd. dræjen, dræhen)
die Kehre
('Spitzkehre, Scharfe
Wegbiegung, Wendung, Beugung, Krümmung’, ahd. kēra (f.), mhd.
kēr(e) (f.) (beides feminin), sowie als maskulin ahd., mhd.
kēr (m.),
die Kuafm / Khuafm
der Rank (Laut Grimm war das
Wort im ahd. nicht nachgewiesen und erst im späteren mhd. erscheinend)
Reibe
Reide
Scheibe
Schreamsn |
Gamshuaberlgschnas |
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fâd, lätschert, lob / låb, trietschert, |
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Lärm, Krach |
Gflöda (Gezeter), Gsteam, Gstama |
deliziös, köstlich, fein, gustiös, naschhaft, genäschig, gut
[guad], geschmackig
[gschmackig], gnaschi
[gnaschi], |
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Gustostück, Gustostückl / Gustostückerl
Vgl. gustieren, (Verb) - 'kosten, an etwas Geschmack finden' und Guster (m.) - 'der Geschmack' |
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ledig |
oaspânni, oarschichtig / oaschichtig |
leeres Gerede, „Vielredner“ |
brachten (viel reden, schätzen, auch das Brabbeln eines Kleinkinds) Brezetta (Vielredner),
brezettan (viel reden),
o'schatzig [ooschaddsig]
-
(mehr unter Schatzen),
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deng / denk, teng / tenk (mhd. tenk ggf. aus germanisch pankuz) linkshändig oder ungeschickt heißt deshalb tengasch / tenkisch |
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Geselle [gsell, gsäij] (mehr) Kunt (mhd. kund = befreundet, bekannt), Kunterling (mehr) Tschamstara/Gschamstara (mehr)
|
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loben, preisen |
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etwas locker schaffen |
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Mädels,
Mädchen |
Mädl/Mädel, Madl/Madel, Madei (Mehrzahl: die Mädeln, Madeln) Dearndl, Dirndl, Dirndei Mötz (Pinzgau, Pongau; Mehrzahl: die Mötzn) |
manches |
adiam (diam), adiam oa |
adiamoi
(adiam amåi), a diam |
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Maulwurf |
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eine Menge, ein Haufen |
Batzen, Batzl, Batzerl (mehr) |
die meisten |
mehran ("die Mehreren") |
meckern, jammern stänkern, maulen |
benzn (benzen, penzen) [benddsn] greanggln jeian (jeiern) mosern
sumsn (dahinjammern, oft ohne rechten Grund, auch Betteln oder Bitten)
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Meerrettich |
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mickrig |
wieslharig [wieslhaarig] (wie das Haar von dem Wiesel) sperbradig
[speabraadig] Pàmperl-, Bemperl- (klein, minderwertig, verachtenswert, kläglich, ärmlich) zofichtig [dsofichtig] |
möglicherweise |
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nett |
goldig [goidig] liab ('lieb') kremp (lungauerisch) - "nett, angenehm" |
Neunmalklug, Besserwisser |
siebengescheit [siemgscheid] gscheitmeierisch, Gscheiterl, Gescheitling Gscheiderl, Gscheidling, Gscheithaferl |
Maulschellen,
Backpfeifen, Backenstreiche, Backs, Faunz, |
einem ... ihm eine(n)
Dachtel, Flåschn, Fotze(n),
Klescher,
Schelle(n), Tschinelle,
Watsche(n) timbulata, timpulata, cazzotto, schiaffo Über einen einzigen Schlag hinaus geht:
abfotzen, herfotzen, wàssern, durchlassen
Die Schläge [Schleg], Driesch [driisch], Arschprügel [oarschprigl], Strixen [schrixn] oder Wichs [wixs] wird meist nicht mit der blanken Hand verabreicht, sondern empfindlicher gemacht durch Einsatz von Stock, Kochlöffel oder einem Pracker (Teppichklopfer) |
Petze |
Britschn, Britschhaferl, Verklaghaferl |
pflücken |
brocken (brockn / brouckn) (obrocka
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praktisch |
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Pfütze |
Latschn,
Lachen/Lacha (Wåssalacha), Lackei |
Pulle |
Flasche |
quasseln, redselig sein, blubbern, klatschen, klatschen, plaudern, schwätzen, sabbeln, klönen |
blefdan viel reden, meist sinnloses Zeug blodern haltlos
viel reden, wie ein murmelnder, geschwätziger Bach vom rauschenden Gewässer
(sieh Blodan und blodern) dischkriern diskutieren doafn gemütlich plaudern im Dorf, heimgarten' fasln daherreden; auch 'herumhupfen' foafln Unsinn schwätzen (sprachlich verwandt mit den Foafln, eingetropften Mehlklumpen in der Farfelsuppe) gschatzig sein (Geschatzad
/ Gschatzad = Gerede, Plauderei) ein Gschwaflad/Gsudarat/Gwascht reden gschmatzig hoagaschdn, hoangaschtn, hoangachten (gemütlich plaudern, vom Gespräch im Heimgarten (mit Frikativ), wo in früheren Zeiten der neueste Ratsch ausgetauscht wurde) keppeln tratschn, ratschn lari fari leeres Zeug, Schmäh, Gerede Ein
Modlat reden dummes Gerede
ratschn/ratschen (schnell reden / viel reden; harmloser Plausch, Klatsch) [mhd. ratzen = rasseln, klappern; mhd. retschen = die Ratsche drehen] Schmäh führen [schmää fian] - reden, plaudern‘ schmatzen [schmadsn] - reden, plaudern‘ (Substantiv „der Schmaz“[schmads] (Geschwätz, leeres Gerede). (schmatzen mit hellem „à“, nicht zu verwechseln mit schmåtzen [schmɔdsn] (‚küssen‘ oder ‚geräuschvoll essen‘) mit dunklem „å“)
schwådan, schwåfln/schwofeln, schwanan faseln, leeres Zeug reden, einen Rede- oder Wasserschwall loslassen Ein Schwodara [schwɔdara] gibt unaufhörlich Schwodaweach [schwɔdaweach] (unnützes Gerede) von sich. Tant [tant], [tant] - (mhd. tant = leeres Geschwätz) leeres Geschwätz, Possen, wertloses Zeug tratschn / tratschen treafln
[dreafln], triefeln, driefeln
- "trefeln", "trifin", "drifin" = plaudern, schwatzen
(mehr) Trüfler [drifla] ein gepflegter Tratsch. Man trifft sich z.B. mit Freunden untern am See "auf einen Trüfler" (beim trüfön). Ein "Trüfülant" ist eine gesprächige, mitteilungsbedürfige weibliche Person. (mehr) |
Rasen |
Wasen
(mehr) |
rauh, spitzig, stechend |
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(Substantiv) der Regen (da Reng) [(h)rεεn] oder [reeŋ)]
(Verb)
zu regnen
[(h)rεŋa]
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Siehe auch Lerngang - Sturm-Regen-Wetter auf Bairisch
Nicht nur das Wetter allgemein sondern auch das Gewitter wird mundartlich Wetter ([weeda] oder [wεεda]) genannt. Es wird durch Wetterleuchten [weedalaichdn], auch himmezen [himmedsn] oder himmelkühlen [himmekia-en] bzw. 'Himmel abkühlen' [himme okian]) oder Wedableggitzn angekündigt. Das Blitzen [bliddsn] heißt Himmezen (oder Himmelitzen), das Donnern wird als [doachdn] bezeichnet. Für die feinen Abstufen von Regen gibt's einen ausgeprägten Wortschatz: leichter, sanfter Regen drepfeln, drippeln (tröpfeln) (ganz leichter, sanfter Regen) fisln, fiseln (kleinweise regnen oder schneien) griasln (tröpfeln, leicht regnen oder schneien) - mhd. riselen, abgeleitet von risen = steigen, fallen nassln (Nässe absondern, ganz leicht regnen,
Niedergehen von Nebeltröpfeln) (siehe auch „netzn“) nieseln oder neiseln (ganz leicht regnen, nächste Stufe v. nassln) nebeln [nεεwen] oder nebelreißen [nεεweraissn] (ganz feiner Regen) trealn (zu tröpfeln, fein zu regnen beginnen)
mittelstarker Regen prasseln (ausdauernder, nicht allzu heftiger Regen) es gießt wie mit Schaffeln (in Strömen)
heftiger Regen Blesch(er) [blescha-a] (plötzlich heftiger Regenguß) brezln (prasseln bzw. tropfen, in Strömen regnen) brunzen (vgl. pinkeln) „es bruntz wie die Sau“ drintawerfen (gleichzeitig regnen und schneien) dratschn, platschn. Vgl. bleschen, bletschen, platzen) duschn (stark regnen) „a Duschara“ fetzen ('in Fetzen reißen', d.h. sehr stark regnen oder in großen Flocken schneien) - siehe Fetzen flatschn - (flatschen: stark regnen, platschen, plätschen, fletschern) flessln (stark regnen) „heut flesslts owa“ gießen [giassn], [gäissn], [goissn], [guissn] (starker Regenfall, wie aus einer Gießkanne) kibeln / kübeln (sehr heftiger Regen, bei dem bildlich Kübel geleert werden) Kittlwascher / Kittlwascha (plötzlich heftiger Regenguß) pladdern, pledan (wie herunterprasseln, 'es regnet, daß es pladdert!') - pleddern: plätschern, platschen plaschln, pleschn (pleschen: etwas bleschen, d.h. schlagen) platscheln, plätschern (gleichmäßiges Glucksen des fließendes Wassers - intransitiv zu platschen) sedan (stark regnen) a Sedara (ist ein Regenguß) schledan (Salzkammergut) - (schledern: im Wasser hin und herschwenken, z.B. die Wäsche. Nebenform zu schlottern, schlodern, schludern) schüttn, schittn, einen Schütterer [schiidara] (plötzlich heftiger Regenguß) schledan (stark regnen, verschütten) schwådan (einen Rede- oder Wasserschwall loslassen)
sudln / sudeln (heftig rinnen, in Strömen regnen) obaspratzln, obaschwoam (stark regnen, verschütten) daschln, tatschln „heut tatschlts oba“ (taschen: sich berührend mit tatschen und tasten, klatschend auffallen oder treffen, schlagen, betasten, auch klatschen, schwatzen) totschn (vielleicht von totschn) tschapln (heftig regnen) tschottern (heftig regnen)
Übergangl (kräftiger Regen, der rasch vorübergeht)
Dauerregen pritschln (ausdauernder nicht allzu heftiger Regen)
soacha (kraftvoller
Dauerregen)
Siehe auch Lerngang - Sturm-Regen-Wetter auf Bairisch |
rückwärts, nach rückwärts schreitend |
arschlan, arschling, aschling (zu Arsch, mhd. u. ahd. ars = ursprünglich in Bedeutung von Erhebung) |
Siaßhoizraspla (Süßholzraspler) Siaßling (Süßling) jemandem das Goder kratzen (siehe Goder / Goderl) |
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Schnee [schnεε]
(der Schnee: (Sust.)
zu schneien (Verb) [schnaim] (ahd. snîwan, mhd snî(w)en)
(2 Partizipformen): 1. stark - schnieb, hat geschnieben [gschniim] 2. schwach: schneibte, hat geschneibt [gschnaibbd] |
Verb schneiben - Das >b< geht auf althochdeutschen (ahd.) >w< zurück (snîwen, schneiwen, schnaiwen (daher geschneiwet → [gschnaibbd]) geht auf älteres snûwen für sniuwen zurück)
schneiberln - ganz leicht schneien.
Partizip Perfekt (statt geschneit): hat geschnieben (stark gebeugt) oder hat schneibt (schwach)
Siehe auch: Siehe auch Lerngang - Sturm-Regen-Wetter auf Bairisch Regen (mehr) Hagel (mehr) |
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hutschen bzw. Hutsche |
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sauber |
fruatig, fruatlings, gach, hurtig, |
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schuften |
barabern
[baraban] hackln
(im übertragenen Sinne "hart arbeiten mit einer Hacke" -
mehr),
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(
Die Redewendung „das
ist mir schnuppe“
ist entstanden, um etwas als wertlos und gleichgültig (wie ein solches
Dochtende) abzutun |
wurst/wurscht sein [wuascht sẽĩ] ("des is ma wuascht") Blunzen sein ("des is ma blunzn", Blunzn = Blutwurst) am Arsch [oasch] vorbei gehen buttn sein ( "des is ma buttn" = "das ist mir egal", "einerlei") ghupft wia ghatscht (gefüpft/gehupft wie gehatscht - "gehopst wie gesprungen") auf etwas scheißen (vulgär) ("i scheiß drauf" - "ich pfeife darauf") kein Schinierer haben ("i håb koa Scheniera" - "ich schäme mich für nichts, mir ist es egal") oading sein ( "des is ma oadling" = "das ist mir egal", "einerlei") mini futto / minni futtu = me ne frego |
Schrank [mhd. schranc m. ‘das Schrägsetzen, was einschränkt, Gitter, Einfriedung, Umschließung, Verschränkung, Gestell aus Gitterwerk’] Schank [r -lose Nebenform von Schrank] Spind [entlehnt aus mlat. spinde, spenda, spenta - ‘Almosengabe an die Armen in den Klöstern, Ausgabe, Gabe’]
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Kåsten [kɔstn], der, -s; Kästen; Verkleinerung Kastl [kastal] ahd. chasto, kasto = Behälter, Kasten, mhd. kaste - auch ‘Kornspeicher, Nebengebäude’
1. höheres, kastenartiges, mit Türen versehenes Möbelstück, hauptsächlich im Hauswesen, z.B. zur Aufbewahrung von Hausrat (Norddeutsch: 'Schrank') 2. großes, kastenförmiges Gebäude 3. große, stämmige Frau (Umgangssprache, wenig schmeichelhaft) 4. Fernseher, Fernsehapparat - 'Flimmerkasten'
Vgl. Bauernkasten (Bauernkåsten) vs. Bauernschrank Briefkasten (Briefkåsten) / Briefkastl oder Postkasten (Postkåsten) / Postkastl Hirnkasten (Hiankåsten) / Hirnkastl (Gehirn) Kleiderkasten (Kleiderkåsten) vs. Kleiderschrank Nachtkasten (Nåchtkåsten) / Nåchtkastl vs. Nachttisch Eiskasten (Eiskåsten) vs. Kühlschrank, Eisschrank Pappkasten, Eisenkasten (für Geld), Steinkasten, Glaskasten etc. |
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(siehe Kap. 13
von Bairisch gredt) |
arg, brenn, enz, ereg, fürchtig, ganz grimmig, haftig, hübsch (hibbsch) machtig [machti] (mächtig) mentschan / mentschern / menddisch / mentrisch narrisch nutz, recht, örig sakrisch / saggarisch / sàggrisch sauber [sauwa] selten, unbandig |
Single (engl.) |
Oarschichtiger/Oaschichtiga Oaspânniga
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spalten |
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Spaß,
(aus ital.
spasso,
deshalb mit kurzem a [spass]) |
Gaudi (mehr), Gspass, Hetz (mehr) |
spicken, spähen (z.B., Unterschleif bei Prüfungen) |
luren,
spechten, spitzen vgl. hochsprachlich abkupfern, womit ursprünglich ’einen Kupferstich vervielfältigen‘ gemeint war |
spotten, bespötteln, veräppeln |
brocken, dableckn,
pflanzn,
feanzln/feanzn, häkln, heanzn, obleamen, lappetzen |
(vgl. bereden) |
reden sam godika,
sam guadika, sam goka |
süß (lieb) |
(das Gegenteil von „süß” ist „sauer” - und „süß” ist aménd eine Zuckerwatte, niemals aber ein Kind, ein Madl oder eine Sache) butzig, danschig, goldig [goidig] gschmoh, gschtiascht, liab, zeam |
stehlen, entwenden |
fladan / fleddern / fladern grabsn, krampfln stassn, sabralisirn |
ahd. stuofa, mhd. stuofe, germ. *stōpō - ‘Stufe, Schritt, Grad’, ‘waagerechte Trittfläche’ (und Teil einer Treppe) |
Staffel (f. und m.) (bair. Staffe) ahd. staffal
'Fußgestell, Sockel’;
Vgl. Staffelei (f.) ‘hölzernes Arbeitsgestell mit verstellbarem Stufenbrett’ für Maler zum Aufstellen der Leinwand Türstaffel (m. und f.) - Türschwelle
siehe auch 'Treppen' vgl 'Stiegen' |
stur, widerstandsfähig, unflexibel; handfest, grob, unerhört, aberwitzig |
hoabuachan [hoãbuachan], hoabüha [hoãbiaha], hagelbuchern, hagelbuachern, hoglbuachan von Hainbuchen-(holz) auch Hagebuche oder Hagebüchen (Carpinus betulus) (mittelhochdeutsch: hagenbüechin, hagenbuoche) In Anlehnung auf dieses knorrige, widerstandsfähige, zähe Holz, bezeichnet 'hoabuachan' einen eher sturen, unflexiblen, manchmal groben Menschen oder eine derbe, schlichte aber unverwüstliche und grundsolide Sache, beispielsweise bezogen auf Gewand, Werkzeug oder Haushaltsgegenstände |
toll [von gotisch:
dwals
- „töricht“, |
bfundig/pfundig fern gwanddt (qwant) lusti, großartig k zünftig [zimfti] |
toasten, aufbacken, rösten, erwärmen |
bähen, aufbähen ahd. bâen,
pâhan (mit
verlängertem Vokal, wie in
fâhan), mhd.
bæn, = erwärmen, wärmen und trocknen z.B. Brot, Semmeln (vor allem nicht mehr ganz frischen Gebäck) wird kurz aufgebäht (d.h. kurz erhitzt, damit es wieder resch ist. Auch kranke Glieder kann man bähen, auch eine Geschwulst kann gebäht werden. |
Topf |
Biadra, Budschn/Butschn Eimer, Gazl, Kanne Hafen, Hâferl Kübel [kiwi] Pfanne, Reindl, Schaff Schnadelfäflein, Schüssel [schissal] Degerl / Tiegel (Tegel) (flaches Gefäß mit Deckel, mhd. tёgel, tigel, lat. tegula = Dachziegel) Weidling
[woadliŋ], Zuber |
tolpatschig / tollpatschig Tolpatsch / Tollpatsch Tölpel
Tolpatsch (nach neuer Rechtschreibung "Tollpatsch") geht zurück auf das ungarische Wort talpas (17. Jahrhundert) mit der Bedeutung „Infanterist, Fußsoldat“, in einigen Dialekten auch „breitfüßig“. Abgeleitet ist talpas von talp „Sohle“. |
dolgat (dôiggat,
tolkert),
deppert
Happadidl (Happal - schwache Person, unbeholfenes Kind) Heamp (Dummkopf, derber Kerl) Pompaletsch (von ital. bamboleggiare: sich kindisch benehmen) Tschappel (m.), diminutiv Tschapperl (n). (einfältiger Mensch, dumme Person; auch nette Person oder Sache, vor allem als Dimin. tschapperl, 'einfältige aber gutmütige Weibsperson', 'gutmütiger Mensch', 'einfältiges Kind ) |
mhd. trappe, treppe - ‘aus Stufen gebildeter Aufgang’
Treppen (-haus)
Treppchen (im Sinne von Siegesehrung am
Podest) |
'treppe, leiter, stufe'; ahd. stiega; mhd. stiege zu Verb steigen
vgl. Stiegenhaus
siehe auch 'Stufe' vgl 'Staffel'
Stocklplatz, Stockerlplatz (auf dem Siegerpodest bzw. am Siegerpodest)
|
tricksen |
(hin-) deixn
[Hochdeutsch deichseln = zurechthauen,
bewerkstelligen, geschickt durchführen, bewirken, durchboxen], mankeln
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Sackerl,
Packerl, Beutel,
[aus ital. scarnuzzo = Innenseite eines
Tierfells von lat. excarnare = das Fleisch von der Tierhaut entfernen] |
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verpfuschen versemmeln |
vertun [vadua] vergraden
[vagrodn], [vagrɔdn], (mißlungen/mißraten) verhunzen [vahunzn] verküwedln
[vakuawedeln] (etwas verschlampen)
vermurxen [vamurksn] vermasseln [vamasseln] |
verschwunden |
åbkemma abgängig
|
ella,
erla („erla Gäid/Göd“ = viel
Geld) häufti (viel, oft) unaschtig (sehr viel, sehr groß, usw. – „unaschtig
viel Obst“, „unaschtig viele Fremde“) uglaxnt
(außerordentlich, auffällig,
übertrieben, extrem – „uglaxnt viel Geld haben“, Ein uglaxnt extremes
Wetter“) |
|
Birigstecken oder
Bergstecken: Bergsteiger-Stecken
Almstecken: für die Almleut
Stahelstecken: für die Schützen u. Jäger („Stahel“ ist die Bezeichnung für die
Armbrust) Alpenstange, starker Stecken Ein Hoamtreiber ist ein Stecken aus Haselnuß, um das Vieh von der Weiden heimzutrieben. |
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Warmduscher, Weichei,
Sitzendpinkler, Tölpel, Pantoffelheld, Schlappschwanz |
Breznsoizer, Hemadpiesler, Hennaling (von "Henne), Hosndrädrä, Hosnpiesler, Hosnsoacha, Laberl, Lackel, Lahmlack, Loamlack, Laddiel / Lattierl, Lahmarsch, Lalli, Laffe, Lapp, Seicherl, Wappler |
Randl / Randel (kleiner Zeitraum, kurze Dauer)
z.B. "Beid / boad a weng" = "Warte ein wenig")
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|
blazzn (heftig weinen) dreaschln und dreatschn (und trenzen/trentschen) - weinen, schluchzen, flennen, weinerlich verzogenes Gesicht machen ("Mach koa Dreatschn!"); den Speichel aus dem Mund fließen lassen flennen, flenen, pflenen, flönen (weinen, ahd. flannēn, mhd. vfêhen, vlên = ‘den Mund verziehen’)
grein/greinen (greascht = geweint)
häina, heana, heina (aus 'heulen' = ‘laute klagende Töne von sich geben, laut weinen’, ahd. hūwilōn, hūlōn, mhd. hiulen, (md.) hūlen) keachn (heulen, von keuchen) plärrn (brüllen, heulen) platzn (heulen), rotzn (von Rotz) hrean / rean / rehrn / reahrn (laut weinen) (mehr) trenzen (wie ein "Trenzbeutel" oder "Pflenbeutel") - weinen, schluchzen, flennen; den Speichel aus dem Mund fließen lassen |
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Gscheithaferl, Gschaftlhuber / Gschaftlhuba, Gscheitmeier / Gscheitmeia, Gscheitwaschl, Wichtigmacher |
|
ziemlich, wirklich |
woiddan
(auch „woidan“, „woitan“, „woita“ oder „woata“) |
Tabelle 1- Miniglossar (Hoch-/Norddeutschà
Bairisch) von alternativen Wörtern und Wendungen – es muß nicht immer
„sehr“ und „toll“ heißen! – Worte zum täglichen
Gebrauch
wiâ waar’s mid? |
Allgemeines Hochdeutsch (rot = Nord-Hochdeutsch) |
zum Beispiel |
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abech, abechig, awechi abich, awich, avich aim, aimd, aims, aim(er)isch, naimisch, awech, awich, awicha, aweacha, aiweach, gawisch, gewisch, iwisch, gaichad, maichad, mächad, echad, naiwicht [ahd. abich = verkehrt]
Siehe
auch Zehetner |
verkehrt (links statt rechts);
(Vgl. letz)
awich sein = zwider bzw./ grantig sein, ungutes Verhalten
haislawich = besonders ekelhaft |
„de awichane Seitn (die verkehrte oder rückwärtige Seite)" „avich und hrecht" „ois duat ea awechi" (er fängt er verkehrt an) „aimische Hent“(‚Handrücken‘) „af de mächad Seitn" (‚auf der falschen Seite‘) „awechene Sachen" (im Kopf haben) „Du bist an den Aweachan kemma“? ( ‚Du bist an den Unrechten gekommen‘) „Dees is da aweche Weg“? (‚Das ist der falsche Weg‘) „Dem Ross an Eisen awech aufschlagen" „Do treiben sie's alles zu bund, so wird eahm ganz aufrichti an awichi (Ohrfeige) vagunnt" |
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adiam
(diam) adiam amoi;
äiamol (nordbairisch)
a diam, an diam, diam, (a) diamol/diamoi, diamoln/diamoin, diemalen
[lat. ad diem] |
manches, manchmal „adiam is“ = „heute ist“; (siehe auch iawaramoi) |
Na, Heißin. Glück han i
wohl a diam g'habt, aba da Verstand hat ma no öfter helfen müass'n. (Der Jagerloisl, L. Thoma)
A diam is, als kam aus da Höh’, vo hoamlinga Musi a Klang, a diam is, als kam übern Schnee, vo
z’weitest a hoamlinga G’sang (Heilige Nacht,
L. Thoma) „Mei, derfst dir ja grad
oane außasuacha, die wo a so is“, meint sie; „waar oft a diam oane
froh, bals in an scheen' Hof eine kaam“ (Madam
Bäuerin, L. Christ) Adiam amåi (hie und da, manchmal) Adiam oâ (manche) meng an Schnee gar nêd. Bal’s wahr is, was an diem oa verzählt ham (Franz von Kobell, 19. Jahrhundert)
Gipfikreiz
(Gedichte von Kurt Pikl)
„Äiamol hamma Erpfl ghod, äiamol niad aa“
(d.h. 'manchmal hatte man (genug) Erdäpfel, manchmal aber auch nicht.') |
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anpappen, anpicken, ankleben, anhaften, anschlagen, aushängen (auch im bildlichen Sinn), festkleben, befestigen, fixieren |
Das zweite Kleid war affichirt mit zweien Gürteln. Es ist sonderbar, daß diese Verhältnisse in keinem Lande der Erde schamloser öffentlich affichirt werden, als in dem religiösen und decenten England. Ab heute sind diese Plakate in Bus und Bim affichiert. NÖ Versicherung affichiert ihre Mitarbeiter. |
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wieder irgendwo |
Anouschd songs „d Sach is gritzt“ und „adiam anouschd“
(wieder einmal) head ma „da Kââs is bissn.“ |
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Alz [oiz] , Alzal / Alzerl [oizal] Äuzerl / Aitzerl / Aitzei Aichtel Euzal / Eizerl, Oizerl
Alz = Lederauflage auf den Schuhleisten, von ital. alzo = Aufsatz, Stück Leder, das den Schuh ausfüllt (aus Verb alzare = erhöhen, abheben, aufstellen) |
ein kleines Stück, ein "Tick", ein klein Weniges, ganz kleine Menge ein (ganz klein) wenig, ein breckl / breckerl (ein 'Bröcklein')
(Gegenteil von Trumm
Vgl. Trumm (das) ‘großer, schwerer Brocken; ein großes Stück’, ahd. thrum, mhd. drum, trum (mehr) |
ein Äuzerl zu viel/weiter rechts? ein Alzerl Käs, ein Stückl Fisch. Damals drückte man sich noch ein Alzerl umständlicher aus, aber gut. Ein Äuzerl fehlt noch.
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möglicherweise vgl. eppa |
Woaßt aménd, wea as Spiej heid gwonna håt? Moanst aménd, dass a Weda kimmt heit? |
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anlassig (adj.) [mhd. an(e)lâs = Punkt, von dem das Rennen ausgeht, daher auch in der Bedeutung 'sexuelles Interesse auf zudringlicher Weise zeigen'] |
anbandeln, aufreißen, anmachen, anbaggern, anbaggern, aufdringlich, zudringlich sein, sexuelle Bereitschaft zeigen
vgl. geil sein, lüstern
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Ilse Walter hat sie in der Anthologie Liebe! gesammelt,
die, äh, Ergüsse zum Thema, querbeet durch die Weltliteratur: mal poetisch,
mal prosaisch, mal "Silben aus Sammet" und "Sätze aus Plüsch" (Emily
Dickinson), mal anzüglich und anlassig, mal keck kolumniös, mal kalt
kalkuliert - aber hinter allem lauert das Ringelnatzsche "Ja - - ja! - -
ja!! - - ja!!!
Der aktuelle Fall des Reinhard Göweil, der als
Chefredakteur der „Wiener Zeitung“ sein Amt verloren hat, weil er einer
jungen Kollegin nach einem Bewerbungsgespräch eine
anlassige
Nachricht auf Facebook schickte, ist ein Musterbeispiel für die Art, in der
solche Vorfälle von Teilen der Öffentlichkeit immer noch gesehen werden. Als
Falle, in die patscherte Männer tappen, wenn Alkohol und Hormone ihr Hirn
außer Gefecht setzen. Als kleiner Ausrutscher, den eine hysterische
Wichtigtuerin unnötig aufgebauscht hat. Als Intrige, die ganz anderen
Interessen dient als dem Ahnden von Sexismus )
|
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amerig / ameri gemeri / gamerig (adj.) amarn / ameren (verb) |
gelüsten nach, lüstern, begierig, naschhaft, besondere Lust nach etwas Gutem (Essbarem) haben
ahd. âmar, jâmar: laut Schmeller: Verlangen, Herzeleid |
A amerige Mötz.
I bi gånz amerig af an gschmackign Schweinsbroon. |
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anoat / anort - Östl. Oberbayern anoats - Südliches Obb. anoacht - Südostliches Obb. ärchadswuu - Nordöstliche Oberpfaltz anouschd - Altbayern, Tirol |
an einem unbestimmten Ort, irgendwo
Das Gegenteil heißt ninascht, niendert, nienert |
Anouschd songs „Irda“
fiar Dienstag und „adiam anouschd“ (wieder wo anders) head ma „Deanschda oda Éschtôg.“ |
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der
Ballawatsch
der Drallawatsch [dral |la| watsch]
von italienisch balordaggine = Tölpelei, Blödsinn, Unsinn, Dummheit |
großes Durcheinander, Chaos, Tumult, Trubel, Verrücktsein, Wirbel
(Vgl. Charivari, Ramasuri) |
. | |||||||||||||||||||||||||
der
Bamperletsch / Baumpalädsch / Bamperletzsch /
Baumpalädsch / (Pl. Bamperletsche),
[aus ital. Bambino, Bambina = Kind: vgl. bamboccia = dickes Kind; bambinesco = kindlich, kindisch] |
kleines Kind Ein Pamperletsch ist entweder ein liebenswürdiges, entzückendes Kind oder ein lästiges, ungezogenes Kind
Vgl. der Bambs / Bams / Baums (Pl. d Bamsen), |
. | |||||||||||||||||||||||||
bagschierlich, bagschierli, badschirli, packschierig |
1. gefällig, praktisch, handsam 2. herzig, nett anzusehen, fein aussehend, adrett |
"Adele gibt es gleich doppelt, vor allem im 2. Akt, wenn die bagschierlichen Zwillinge Theresa Grabner und Elisabeth Schwarz, beide waschechte Soubretten mit Zukunft, als Adele und Ida den 'Herrn Marquis' mit Urtönen vom Wiener Grund abwechselnd umgirren." So lobte Gottfried Franz Kasparek in der DrehPunktKultur-Kritik unlängst die aus Salzburg stammenden Zwillingsschwestern. | |||||||||||||||||||||||||
pfundi(g), griawi(g), |
Des is a bärige Sach – find i ganz guat, grad bärig iss! Heid in da Stum hockma recht zimftig beinand – recht griawig iss! |
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Batzen, Baterl, Batzl m. [frühnhd. Batz(e), Batzen - Ableitung von dem heute veralteten Verb batzen ‘zusammenkleben’, das, älteres back(e)zen vorausgesetzt (als Intensivum zu backen) im Sinne von ‘kleben’ gelten kann] |
1. Klumpen 2. Dreck, Gatsch, Letten (Lehmerde) 2. große Menge (auch z.B. als Bezeichnung für ein Geldstück)
zerbatzen (Vb.)
- quetschen, zerdrücken;
|
Der reiche Mãnn hat ein
Batzn Geld auf sein Konto - |
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beitln, beiteln / beidln
[mhd. biuteln = durch ein zu einem Beutel gefaltetes Tuch sieben, schütteln und dadurch reinigen] |
1. schütteln (im Mühlenbetrieb), Beutel-Sieb aus Seidenstoff, 2. Beutelkasten, Beutelgabel 3. an den Ohren ziehen, züchtigen Obeitln (abbeuteln) = abschütteln; vor Kälte schütteln, zittern (mehr)
Lehrbua beitln = Wasser lassen |
Die Bettwäsch soi man aufm Balkon aussibeitln in da Friah. | |||||||||||||||||||||||||
bedageln / betaggln, betackön / betackeln [mhd. biuteln = Mehl im Beutel sieben] |
teigeln, beteigeln = jemanden mit Teig beschmieren beschwindeln, jemanden betrügen, hintergehen, übervorteilt, übers Ohr hauen, bescheißen, ausschmieren |
Schießlich wü ih mi ned betackln låssn! | |||||||||||||||||||||||||
insistieren, nachdrücklich einfordern (an jemanden „hindriefeln“) |
„Mei Olte und b Kinna bemsn schõõ wieda zwengs am Urlaub, i mechat awa ned fortfahrn“.
„G Kinna bemsan oiwei nåch an neichn Radl“. |
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raunzen, heftig
begehren, beharrlich mahnen, inständig, beharrlich bitten, quengeln; tadeln, mhd. benzen = quälen |
„‚Das hast du ja
lang genug verhindert‘, benzte er hinterhältig und spielte den
Empörten“ (Oskar Maria Graf).
„Die hört
net auf mit dem Gebenz, |
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kleines hölzernes flaches Transport-Trinkwasserfaß (obb.) |
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Trinkzapfen, wurde viel bei Heuarbeit u. Getreideschnitt verwendet, weil das Wasser kühl bleibt (tirolisch) |
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Binkl, Pinkel (m.)
Diminutiv (n.) Binkerl, Binkel,
Bingl, Bingal, |
1. Bündel, Pack; 2. liebes Kind ('Herzbinkerl') 3. Bezeichnung für einen feinen Mann ("feiner Pinkl), im abwertenden Sinn: ein dicker Mensch 4. hochnäsiger Schnösel oder verzogener Bursch; jmd., der sich sehr toll vorkommt, ein unsympathischer Mann, wie Norddeutsch 'Pinkel' 5. Beule (z.B. am Kopf) 6. große Menge |
1. A jeder
hat sei Binkl zu tragn = jeder Mensch muß mit seinem speziellen
Schwierigkeiten fertig werden 2. Mei ist das Butzerl a liabs Herzbinkerl! 3. Dea is a feiner Binkl. 4. Ein Zornbinkel oder Zornbinkel ist ein jähzorniger Mensch, der an Gachn (einen Gachen) kriegt, wenn ihm etwas nicht paßt. 5. Paß auf dein Schädl auf, wannst durch d Tür gehst, d Plafond ist recht nieder, sonst boußt ihn an und kriegst an mordst Binkl an dei Belle! I håb me oghaut, daßma glei a mords Binkl aufgschossn is |
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Blang / blangig |
Verlangen, begehren |
I ho an Blang. i bin blangi (ich habe ein starkes Verlangen). |
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Bladern, Blodan, Blodern / blodern
[mhd. beiten, ahd. pitan, |
1. Blase (Harnblase, Wåsserblodan: Wasserblase, Bluadblodan: Blutblase, Brandbodan: Brandblasen) 2. Blattern: infektionskrankheit Pocken (lateinisch Variola); blattennarbig: pockennarbig 3. labern, plaudern, schwatzen, schwafeln (blaterare). Eine geschwätzige Person bezeichnet man als ein "Blodern" / "Blodan") 4. anschwellen (turgere), bauschen (follere). Ein Hose, die zu groß ist, "blodert". 5. rauschen, blubbern, köcheln, gurgeln wie ein murmelnder Bach vom rauschenden Gewässer), strömen, fließen (fluere) 6. schlottern (laxum esse) 7. flattern |
"Heunt hab i wieder
d'Werktagsbladern eighängt" (Georg Queri in seinem 1912 erschienenen
Skandalbuch Kraftbayrisch) ("Die schwätzige schwalb macht alle toll, sie plodert hin und her, früh hat sie kist und kasten voll, spat ist es le le ler. (Vogelgesang) |
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[mhd. beiten, ahd. pitan, |
1. warten, harren 2. stunden, etwas zuwarten (z.B. mit einer Forderung)
Vgl. åbboatn, åoboatn - abwarten,
abpassen, |
Geh nit so schnell,
boad a weng af mi!
Gipfikreiz
(Gedichte von Kurt Pikl) |
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boussn / boßen / bosseln / boastn /beistn / passn [ahd. bōʒen, mhd. bozen bzw. boჳen= stoßen, schlagen, klopfen] |
stoßen, klopfen, schlagen, anrempeln, hauen, poltern, stampfen, lärmen, Lärm machen oboussn (abbossen) = Früchte von den Bäumen stierln (schlagen) bzw. Obst boussn = Obst vom Baum schütteln (beitln).
A Boussera ist ein Knall
Bousse = gefertigten Holzschuhe (vor allem im Bayerischen Wald)
Auch das Werkzeug, der Amboß (bairisch "da Ambouß" kommt von „an“ + „boussn“= schlagen, klopfen) |
Bousst nid aso mit
deine schwaare Schuach - du weckst as gonze Haus! Der is so deppat, dea daat aar am Droadbôn (Heibôn) boussn - Der ist so blöd, er würde auch auf dem Getreideboden (Heuboden) Lärm machen. (Am Getreideboden oder Heuboden werden Stroh und Heu eingelagert, so daß es eigentlich gar nicht möglich ist, laut aufzustampfen.)
'Do schaugn oo,
an Lousnboussa!' |
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[mhd. brocken = brechen, |
pflücken, ernten von Bäumen, Sträuchern etc. (z.B. Äpfel, Beeren, Blumen, Pilze, Schwammerl usw.; abbrechen; jemanden pflanzen, reinlegen
|
Schau ned in d
Staudn eini, dua in koane Lecha kriacha, koane Bleame brocka, koane
Beerl zupfa, koane Schwammerl obrupfa, vor allem aba hear auf neamd, dea wo
dia sagat, du soist da ned higeh!“ (Der Froschkönig)
Nockerl soll i
kocha. |
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(Die Budel zu mhd. budeln = wälzen, rollen: Verkaufstisch, Ladentisch)
(Der Hupfer zu mhd. hupfen, hüpfen = mit kleinen Schritten springen) |
Ein Helfer, der "über die Budel" eilig hin- und her "hupft" (hüpft). Der Begriff Budelhupfer kommt aus der "guten alten Zeit", wo es noch Greißlerein und Kramerläden statt Supermärkten gegeben hat. Damals wurde oft ein Helfer eingesetzt, oft französisch commis genannt, was "Handlungsgehilfe" bedeutet. |
Warum nicht gar, wir
schleichen uns ganz in der Still ins G'wölb, und duseln ein bißl auf der
Budel; in 2 Stund wird's ohnedem Zeit zum Aufsperrn sein. Ich hab' den
G'wölbschlüssel bei mir
(Nestroy,
Johann
Einen Jux will er sich machen, 2. Akt ). |
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derlext, dalext, z’lexnd, zlexelt
Siehe
auch Zehetner |
leck, undicht (aus lateinisch laxus = schlaf, lose, locker, schlottrig)
zlechslt (und alternative Schreibweisen) bedeutet "undicht", beispielsweise in Bezug auf ein Fass. |
Da Zuwa (Zuber) is daläxld,
dea gheard wieda eidelsld (dechtln: dicht gemacht durch Wässern). |
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[spätlateinisch carivaria, aus griechisch karebáreia (καρηβάρεια) mit der Bedeutung ‚Kopfweh, Katzenjammer, Franz. charivari] |
1.das/der Charivari Durcheinander, Chaos, Tumult, Trubel, Verrücktsein 2. die Charivari Schmuckgehänge an der Uhrkette oder an einer Kette, die am Hosentürl der Lederhose getragen wird, bestehend aus Silbertalern und Jagdtrophäen. Je reicher das Gehänge und je länger die Kette ist, desto mehr ist sie der Stolz des Trägers
(Vgl. Ramasuri, Ballawatsch) |
Nach dem Sturm herrschte ein echtes Charivari in der Stadt, Trümmer waren auf den Straßen - ein richtige Ramasuri!
Der reiche Bauer trägt eine protzige Charivari um den Hals. |
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Dåchtel / Dachtel (f.) [dɔɔchdl] Tetsche [detsche] / Tachtel [dachtal]
[mhd. daht
= Gedanke |
auch Hausdätsche(n)
Dotschen ist laut
Maritschnik
weitergebildet von mhd. tetschen = Berührung mit der Hand.
Siehe auch: Datschi / datschen und |
Der Ausdruck `dachteln` (dachteln),
(dåchteln), bedeutet: |
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mit links, mühelos |
Nixdå, den schicki dant
(helles a). Des baggma dant! |
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dåsig [dɔɔsig] (Adj.) |
dåsig = hiesig, einheimisch, ortsansässig, hier beheimatet
Ein Dåsiger ist ein Hiesiger, Einheimischer, einer von da
(mehr)
Laut Grimm ist das s in dåsig, wie auch in hiesig euphonisch (d.h. ein Lauteinschub) eingeschoben worden.
nicht zu verwechseln mit "dasig" [dasig] |
Ein Dåsiger ist einer von då und daher dåsig. Ein Dåsiger ist aber nur auch ein dasiger, wenn er auch dammisch ist.
Ein dåsiger Bürger, dåsige Leute, ein dåsiges Weib. Ein dåsiges Bier, ein dåsiger Wein. Die dåsigen Gelder oder Finanzen. |
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dasig, daselig, diesig, dausig, dasi, dasti (Adj.)
[mhd. dæsig = still, in sich gekehrt, dumm, albern, träumerisch; nhd. dösig] |
verwirrt, schüchtern, benommen, schlaftrunken, düsig, dus(elig) dammisch verirrt |
Er war ganz dasig. (er war ganz verwirrt) Er hat ganz dasig drein geschaut. (Er hat ganz verdattert hergeschaut) Den kannst du leicht dasig machen. (Er ist leicht einzuschüchtern). Rumpolt, der dasige Knecht |
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artig, niedlich, gschmo, liebreizend, knuddelig, putzig, „pfundig“ |
Der kleiner Bub ist echt dantschig. (helles a) Dantschig aufgemaschelte Damen und propere Herren zogen im Festsaal des Schlosses zur Musik ihre Kreise. Senta sei noch dantschig, sie, Nore, nicht. (aus Trappentreu, Roman einer Familie, Laura Doermer) |
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depschen, eindepschen |
Delle, Einbuchtung
Wenn jemanden "einen Depschen hat", hat er einen "Klopfer" oder ist "beklopft" (leichte geistige Behinderung)
drücken, eindrücken |
Bain Oabeka schbün oiwai zwoa Laid génganãn. Oi zwoa neman a hoat kochds Osdaoa und dãn haud ma mid'n Schbiz fum õan Oa, aufn Schbiz fum ãndan Oa. Õa oa håd danåch fåst oiwai an Depscha. |
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dreatschn [trẽatschn] trenzen / trentschen [trenzn] (mhd. trahenen, trehenen = weinen, zu tran, trenne = Träne) |
weinen, schluchzen, flennen; den Speichel aus dem Mund fließen lassen |
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ebba, eppan öpper, öppes, öppa, öbber, öbbis, öbbe |
ebba = jemand (etwer), etwas ebban = wen in Sinn von jemanden |
Da is ebba kemma (Da ist jemand gekommen). Hast du ebba an Hunger? (Hast du vielleicht Hunger?) Suchst du ebban? (Suchst du jemanden?) |
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äbbs, äbbas,
eppa, ebba, epper; [ahd. eddes = irgend; mhd. etwaz, etewar = irgendwas]
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vielleicht, etwa, gar vielleicht, vielleicht etwa gar, womöglich vg. amend |
„Hoddaebba
ebba
ebbs dã“ (bei dem das erste„ebba“ „etwa“, das zweite „ebba“„jemand“ und „ebbs“ „etwas“ bedeute.)
Ebbert is går a
so, dass si' wer denkt Epand hots es gor scho ghom. Und die Alte meint: »Da müaßat do inseroane aa epps wissen, wenns a so waar! Mir müaßatns überhaupts ehanda wissen, wia der Bua selm. Und mir wissen vo koana Hochzeiterin gar nix. Überhaupts gar nix aa! Ham mir no net amal an Gedanka drauf ghabt!« (Madam Bäuerin, Lena Christ) |
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1. ungeschickt, einfältig, töricht, tollpatschig, dumm, blöd, damisch
2. teigig, nicht fertig ausgebacken |
"Stell di ned so so dalkert o!" |
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„etwas“ im Sinne einer
Das Wort entstand vermutlich durch Konsonantenassimulation als
Vg. eppa |
Dös is ebbs, was i guat braucha kannt. D mehran Leit daan gern iwa d Politik sudern, awa ebbs dageng zon unternehma waar zvii valangt
|
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ereg / erig
[ahd. arg, arac, arc, arak, areg;
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viel, arg, stark, schlimm; schnell, heftig |
Gestern håt's ereg gschneibt. |
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erla,
etla, etli, etlani,
[ahd. eddeslīh, eddelīh;
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etliche, einige, ein paar vgl. epanad |
Etla Leit san kemma, kennt hon i awa koa. An eddla Leid han kema (Einige Lute sind gekommen). |
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feã(n)zln, feanzln, fenzeln, fienzeln; pfẽazn
[mhd. vanz = Spötter] |
zum Narren halten, höhnisch sein, zynisch herausfordern, pflanzen; spotten, grinsend verhöhnen |
A Pfẽaza ist ein süffisanter Spötter- |
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feigelt
[feigat] (von feigeln = ursprünglich "eine Feige machen", d.h. obszöne Geste, mehr) |
jemanden ärgern, etwas schwer zustandebringen, sich schwer tun (z.B. mit der Arbeit)
Vgl. hunzen |
„de Gshicht feiglt mi" = ich habe Schwierigkeiten mit dieser Sache „er feigelt mich" = ich habe Probleme mit ihm „Wonns enk beim lesn a weng feiglt, miasts enk hoit aweng zeit nehma dafia!" |
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[mhd. vërt, värt, vertic] |
feadd, feachd, fęascht, ferd, fead, fean, fearin [mhd. „vërt” = "im vorigen Jahr", vgl. Firnschnee (der alte Schnee u. Ferner (Gletscher)], voriges Jåhr
FERTEN, eine bairische und ostfränkische Nebenform von fert, bei SCHMELLER 1, 567. 568 ferten voriges jahr, vorferten vor zwei jahren; |
ja es sind unser ferten vier |
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1. "hübsch, flott, sportlich aussehend" in Bezug auf Personen. Vgl. sauber 2. "schick, hübsch, gut passend, modisch" in Bezug auf Sachen, vor allem Kleider und Gewand. 3. "nett, freundlich"
Feschheit = gutes Benehmen oder Aussehen
Feschak = ein gut aussehender, selbstgefälliger Mann.
Das Wort fesch ist wahrscheinlich eine um ca. 1800 in Wien entstandene Kurzform vom englisch fashionable. |
1. "Sie ist eine fesche Frau." "Das is a fesches Madl." 2. "Der Rock ist in Kombination mit dem Halstusch besonders fesch." 3. "Sei halt fesch und komm mit." |
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[lat. tixus = angeheftet, befestigt;
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1. ständig, dauernd, z.B. "fix angestellt sein"
2. fest, verlässlich, definitiv, z.B. "Ich kann im Moment nicht fix zusagen." |
|
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Flasche(n),
Flosche(n)
(f.)
[flɔschn], |
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Fotz (m.) [foods] Fotze(n) (f) [foddsn] |
1. Mund, Gesicht (mehr) 2. starke Ohrfeige (Ziel des Schlags, d.h. das Gesicht) Verb fotzen, fotzn - ohrfeigen
Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm "mit derbem pfälzischen worte die Maintenon nicht anders als die alte zott, was also = fotz ist und das schamhaar vermittelt diese bedeutung, man dürfte auch an fetze faser, lump, it. pezza denken. fotz, fotze für das maul von thieren (Tieren) und (immer verächtlich) für den mund von menschen ( 1, 581. 100. 148)"
Siehe auch:
Kraftbayrisch:
Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten, Georg
Queri
abfotzen [ɔbfoddsn] / fotzen [foddsn] / herfotzen [heafoddsn] - kräftig ohrfeigen
Bockfotzen
[boogfoddsn]
- Fötzerl - Mädchen, Madel
Fotzhobel - Mundharmonika Fotzenspangler - Zahnarzt an Fotz hängen / machen - ein langes Gesicht machen, "das Maul hängen lassen" den Fotz hoitn (halten) - den Mund halten, schweigen sich an Fotz verbrenna (verbrennen) - den Mund verbrennen (auch figürlich) hinterfotzig - heimtückisch, hinterhältig, hinterlistig, unaufrichtig |
Geh, leih mar a Busserlm du Föterl, du säaßs!
Obocht gö, i moa i wia du wiast da glei a saubas Drum Bockfotzn austaucha! |
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froisen, froisn
[alte oi-Form für friasn (frissen) =
frieren;
Nicht zu verwechseln mit Fråasn (Kinderkrankheit) |
frieren |
„Mia froist" heißt:
"mir ist kalt, mich friert.“ |
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Froas, froasen, Fråasn Fraisen / Frasn / Fraasn |
Krämpfe, Kinderkrankheit in d Froas gfalln [gfoin] - einen epileptischen Anfall zu erleiden an Froas fôin - in Ohnmacht fallen, erschrecken
froasn - zittern bildlich: sich aufregen, sich echauffieren, sich alternieren |
Froasen haben Kinder, wenn sie Krampfanfälle bekommen und zittern, dieser Zustand geht schon fast in die Richtung von epileptischen Anfällen: „Fahr
bin in alle Ewigkeit! Im Namen der Dreieinigkeit! Gott Vater, Gott Sohn,
Gott heiliger Geist. Schütz mi auf der Roas, Mei Familie vor Schreck, dö
Kinder vor Froas!“ |
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fratscheln - neugierig ausfragen, indiskrete Fragen stellen ausfratscheln - aushorchen
Intensivbildung zu fragen
|
„Da
Nachbarin, da Ratschn, vasuch i oiwei ausm Weg zon geng, sie duat mi jedes
moi a so ausfratschln, daß' nimma woaß, wo's bist.“ |
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frimmen anfrümmen
[ahd. frumjan; mhd. frumen, frümen, vrumen, vrümen] |
1. bringen, vorausbestellen, bestellen, machen lassen 2. sich einreden lassen
|
„Weil wir die Speisen schon
angefriemt (bestellt) hatten, so ließen wir solche in die Pfleg
bringen, aßen dort, schwätzten bis 10 Uhr, wurden all da mit einem schönen
Zimmer und gutem Bethe (Bett) bedient.“
Einen Messe, einen Gottesdienst frümmen, ein Recht frümmen (beten lassen); ein werk frumen = ein werk tun Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm
Siehe Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (Vol 1, 1872) Seite 819-810 |
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Fragner, Pfragner (der)
[ahd. phragenari = Marktmeister, mhd. pfragener, vragener; umgelautet, pfregener, pfegner, - Kleinhändlier mit Lebensmittel, lat. phragina = zurückgehend auf Schranke] |
Gemischtwarenhändler, Krämer, Greißler
|
„Beim Fragner hat man ehnter allerlei Waren kaufen können, jetzt muß man leider meisten nur zum Supermarkt". |
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die Funzel / Funsel / Funsen / Funzen Pfunzn, Pfunze [frühmhd. voncksel = Zündstoff, Zunder] |
schwach brennende Lampe oder Kerze, Grubenlicht |
„Die Funzl ist aber auch ein "etwas dümmliches, nicht ernstzunehmendes Weibsbild"
"Holz, Salz,
Schmaltz, zimes, Kraut und Fleisch,
|
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fürchtig
/ fiarchti |
sehr viel, sehr gut, sehr schlecht usw. |
„as Madl is fei fürcht schee!“ „Da Berg is
fürchti groß, da Mõ fürchti reich.“ |
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gach (ga), gaach, gaxt, galengs (adj.)
[mhd. gæhe, gâhe, gæh] |
schnell, jäh, plötzlich, blitzartig;
steil; die Gachn = Eile, Schnelligkeit
ein 'Gachgiftiger' oder ein 'Gacha' ist ein Jähzorniger, ist also 'gachzåneg' (jähzornig), oder einer, der 'an Gachn kriegt' siehe husig
Vgl. vagachen |
"Moan schier, es müaßt
am selbigen Platzl sein", flüsterte Mickei, "wissn S', Herr, wo mer
so gach ummagfahrn san. Kon leicht Gambs oder a
Stuck Wild einigfallen sein, dös übern See hätt umma mögn." (Ludwig Ganghofer,
Künstlerfahrt an den Königssee) Sie no net glei so gach. Mi sagt ja grad, weil 's a
guat's Werk waar, wann mi an arma Menschen was gab. (Ludwig Thoma, Der Wittiber)
"Af oan Ga hands då gweng" = 'plötzlich sind die da gewesen'. "bis gaxt" = 'bis bald'
A
bißl jung sei nacha volla Muat, wia san de Tag und wias is d'Liab so guat! Und
nacha Summerarbat, hoaß und gach,
da lass'n d'Sorgn und d'Müahsal gar net nach, bis d'mirkst: der Summa is ja
scho am Ziaghn und d'Jahr kriang a G'wicht, je mehr daß fliagn (Josef
Maria Lutz, Dees bissl Lebn) |
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(die) Gaudi, Gaudee (Lat. gaudium) |
Vergnügung, Unterhaltung
vgl. Hetz |
Mein Gott, a bissl Gaudi und a bissl Gschäft soll man de Leit bei de schlechten Zeitn vagunna! Mit eahm is oiwei a richtige Gaudi, da kannst lacha! |
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(falsche Schreibweise Katzel, Kazl) |
Kelle, Schöpflöffel |
Die Italiener wurden einst abwertend als Katzelmacher (Gazlmacher) bezeichnet. |
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geina
/ geuna [mhd. giuden] |
loben, preisen |
Fia dös muaß i di a weng geina! |
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gent (ge, gee, geh) gę(n) 1 |
gleich, direkt, demnächst, bald (siehe auch ge) (es handelt sich hier um einen 'erstarrten Infinitiv', welche die nahe Zukunft anzeigt) |
i geh gent zum Dokta! |
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fretten, frettn, freitn [mhd. vreten, vraten = wundreiben,
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kümmerlich wirtschaften, alles nur provisorisch erledigen, Mühe, Plage, Schinderei Ein Gfrett war ursprünglich eine wundes Stelle, mit der man fertig werden mußte. |
Sprichwort - "fretten hülft hausn, zuvü fretten mocht Flausen". | |||||||||||||||||||||||||
gfotzert [gfoddsad] |
frech, vorlaut, schnippisch |
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[ahd. guotlīh, mhd. guotlich, güetlich = gütlich)
|
gelinde, vorsichtig, nicht grob (auch 'giadei') (St. Johann in Tirol); gütlich, gemächlich (Pinzgau); langsam, bedächtig (z.B. arbeiten oder gehen) (Gosau); sachte, ohne Anstrengung (Pillersee, Tirol))
|
Ofonga damma recht giadla,
es soid jo nit gauz z schwa zan vaschteh sei. I muas nuamal was wichtigs schreim, weu i mi vadruckt hob, obwoi i eh so giadla schreib! |
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Gispel / Gispel / Gischpl / Gischbe / Gaschpl / Hascplel / Hispel |
ungeschikte, dalkerte, tollpatschige Person, ein Kasperl oder geistig minderwertiger Mensch - meistens aber nicht beleidigend gemeint Laut Grimm auch 'Kind, das mit Füßen und Händen nie ruhig ist', 'unruhiger Mensch mit fast fieberhaft lebhaften Bewegungen'
|
Geh, sei ned so a botschata Gischpe - du håst d gånze Milli gschledat! | |||||||||||||||||||||||||
komisch, seltsam vgl. rar |
A glenga Kunt ist ein eigenartiger Kerl, Kauz. | ||||||||||||||||||||||||||
Mit´m Vadda
eifrig Kripperl baun, |
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gneißn / gneissn / gnaisn kneißen (kneißen) [mhd. (ge)neusen = erproben, versuchen, spüren, wittern]
Verwandt mit neusen und niesen (Vgl. Nase) und übernasern) |
etwas erahnen, bemerken, verstehen, kapieren, vorausahnen, wahrnehmen
In Tirol gesprochen kneißn statt gneißen |
Iaz föits Zehnerl - iazat hon i's gneißt!
Er hat (es) geneißt (oder genissen).
Ein Gneißer oder Bleitzgneißer ist ein Mann von schneller Auffassungsgabe (oft ironisch verwendet)
I håbs glai gnaist, gleich weggehabt. I ha schon lang so eppes (etwas) gneißt. Es wird, so viel i gneiß,
schon kalt. |
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godika,
(Ahd. quedan = reden, sprechen) |
sozusagen, als ob man sagen wollte; gleichsam; das heißt; zum Beispiel‘
„sam godika,
(Mhd. sam = als ob, wie) (sam godika = „so als ob Gott spricht") |
„Oach lang sans oft woardn, döi
Hutza-Oumbmd. Dou hout d Hausfrau scho äiamol samgocka soogn möin:
Leit, göihts hamm, d Hutzaleit wölln se niedalegn.“
Übersetzung aus Nordbairischem: ‚Arg lang sind sie oft geworden, die Hutzenabende. Da hat die Hausfrau schon manchmal beispielsweise sagen müssen: Leute, geht heim, die Gastgeber wollen sich niederlegen.‘)
„So
gotikeit: |
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gouschat, goschert [goschsad]
(von
Goschen = Mund; |
Jemand, der eine freche Gosche (Mund bzw. Mundwerk - mehr) hat, wird aus goschert bezeichnet. | ||||||||||||||||||||||||||
grantln (granteln) [mhd. gransen] |
jammern (mehr)
herumnörgeln, murren, zanken, brummeln,
|
Einer, der ständig
grantelt, grantig ist oder einen Grant hat, ist ein
Raunzer, ein Semperer, ein Suderant, d.h. ein Jammerer (wobei der Grant auch
geradezu eine typische bayrisch-österreichische Laune ist) |
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gepflasterter, meist leicht erhöhte Bereich vor einem Hauseingang. Die Gred (Pflasterung) besteht in der Regel aus Granit- oder anderen Natursteinplatten, früher aus Holz, welche als Gredplatten bezeichnet werden. Das Grimm Worterbuch bezeichnet diese als "Grede", Stufe, Treppe. Weiters bemerkt Grimm, dass ein "unmittelbarer Zusammenhang mit lat. gradus nicht vorliegen kann; zum mindesten weist der Vocal auf frz. Vermittelung. wohl von mlat. *grada (erhalten in span. grada Stufe, Bank, Freitreppe) oder mit frz. Vocalfärbung greda neben inlautendem <d> erscheint in alter Zeit auch <t>, wie es scheint."
Prof. Ludwig Zehetner meint, „Gred“ sei wohl von lateinisch „gradus“ (Stufe) bzw. „ingredi“ (eintreten) herzuleiten (Quelle)
Die Gred dient dazu, eine saubere Antrittsfläche zu bilden, um zwischen dem meist verdrecktem Hofraum und dem Haus trennen bzw. betreten zu können.
Ein Dach mit einseitig vergrößertem Dachüberstand, das über der Gred steht, um diese vor Regen zu schützen, wird als Greddach bezeichnet. |
Unüberhörbar war aber trotzdem ein leises und
regelmäßiges Schleifen rund um die Gred des Hauses zu hören. Das Geräusch jenes Schleifens, dass er früher oft um
die Gred des Hauses herum wahrnahm.
Einer Links und einer Rechts entlang der Gred ums Haus. So gut die Strategie der Verfolgten auch war, aber sie hatten übersehen, dass die Gred um ein Haus ein in sich geschlossenes System ist und man irgendwann wieder aufeinanderprallen würde, was auch bald geschah.
aus: S´Messa
g´wäf´n und bewusstlos... (Quelle: Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus
Enzenkirchen, Teil 2.) |
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greinen
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den Mund verziehen: lachend, knurrend, winselnd, weinend |
"Wenn den hunden die beüch kurren, vil gras essen, greinen und murren" (Reynmann wetterbüchlein, in der bauernregel ) |
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[Ableitung aus mhd. grûsz, gruӡ = Getreidekorn; Nebenform von Gräußler] |
Kramer, Krämer, Tante Emma Laden, kleiner Lebensmittelhändler Greißlerei = Kramerladen, Krämerei, Lebensmittelgeschäft Greißlermentalität = eng begrenzter Horizont; Bestreben sich abzukapseln. |
Im Suden kauft man beim Greißler oder beim Kramer „an Kas, a Birn oder a Brot", im Norden beim Tante-Emma-Laden „nen Käse, ne Birne oder n Brot”. |
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groatig |
Eingebildet, selbstgefällig
Vgl. roatn
|
D Lina is a hibsche Groatige. |
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griawig, griabig, griawi(g) [mhd. gerueric, gerüewec = gelassen, rühig her, rührig, munter] |
gediegen, gelungen, angenehm, gemütlich, lieb |
Nach an hoaßn Dog im Birig is a kühle Maß Bia in a griabign Hittn ebbs scheens. |
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gschafti, geschäftig |
niedlich, herzig, lieblich; lebhaft; wichtigtuend |
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Gschloda / Gschloder / Gschlader / Gschlåda / Gschlådrach (das)
|
Ein schlechtes, minderwertiges Getränk, dünne Suppe,
geschmacksarme Flüssigkeit, vor allem schlechter oder dünner Kaffee
(Norddeutsch: "Blümchenkaffee")
Vergleich Glutschn
(Etymologie - vielleicht von Geschlotter: der von dem ausgekochten Salz übrig bleibende Schlamm)
|
'Ein bachelwarmes Gschloder ist eher ungenießbar". | |||||||||||||||||||||||||
gschlaxt / gschlaxt
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geschlacht (mit Frikativierung von /r/ durch /x/ oder /ch) in der Stellung vor /t/)
1. (die Geschlacht) mhd. slahte, slaht, schlacht = Geschlecht, Art, Rasse 2. (die oder das Geschlacht)Wasserdamm, Uferbefestigung aus eingeschlagenen pfählen gebaut, hölzerne einfassung
= handsam [handsam], schönwüchsig, geradewüchsig, lind |
'In gschlaxdn' (im Geschlachten) ist ein Bad Ischler Revier." | |||||||||||||||||||||||||
[gschmɔ], [gschmoch] |
gemütlich, griabig, graziös, gut zu leiden,
sympathisch, kommod, lieb, nett, sauber, nett, anschmiegsam, „danschig“; |
»Du bist scho aa so wos G'schmochs aa! Geh weita, Marie!.. Ös woaß's und siehcht's ja koa Mensch it und i bin stad - stad wia'r a Grob!« (Oskar Maria Graf) »I hob koan Appetit und koan Gschmoch (Geschmack)« (Oskar Maria Graf) . |
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gschnappi, gschnappig [gschnabbig] [mhd. schnappen = schnappen, schwatzen] |
frech, vorlaut, schnippisch |
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Gschnas (älter: Gschneise) [mhd. sneise] |
1. (der/das) Reihe gleichartiger Dinge, wertloses Zeug (Graffl, Gerümpel, Tand, Gfrast Glumpert, Grafflwerk, Klump) 2. (das) Maskenfest, Faschingsfest |
Billige,
nachgemachte Touristentracht hat einst der Mautner Conrad als
Gamshuaberlgschnas bezeichnet Das Wildergschnas ist ein bekannter Faschingsball. |
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herzlich, lieblich, vor allem ein Kind |
Mei is as Wuzl ned gpezig, schaug wiar ea schaugt! | ||||||||||||||||||||||||||
(fast) aussichtslose schwierigkeiten, Aufsehen, Getue, Mühe, Umstände, Gedränge |
Wann a Arwat
(Arbeit) hint und vorn feiglt und bärt, dann hat ma a
Gsturi beinand. Mach keine Gsturi = Mach keine Geschichten |
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Gundl / Gunngl |
große Kuhglocke oder ähnlicher Hohlkörper, bauchige Fläche (tirolisch) |
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[gwaand], [gwaund] |
recht (Vgl. husig) |
Das waar scho gwand, wenn Sie’s gleich machen kanntn! BrauchenS a Tragl (keine "Tüte"!)? Ja, das waar ganz gwand Putzt si d'Schuach und nocha
hauta sich ins Gwaund |
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Gwand, Gwånd / Gwaund [gwɔnd], [gwaund]
[mhd. gewant, ahd. giwant, urspr. "das Gewendete", d.h. das in Falten gelegte Tuch] |
Kleidung; festliches, liturgisches Kleidungsstück (Meßgewand), Tracht
Das Wort Tracht kommt von "tragen", vergleich "eine Tracht Holz (so viel man tragen kann), eine Tracht Tiere, der Ertrag (eines Ackers) etc. Der Begriff "Tracht" stand ursprünglich (und sollte auch so bleiben) ganz einfach für Kleidung und keinesfalls in jedem Gegensatz zur Mode, wie das heute fälschlicherweise oft gemeint wird.
(auch Onglegat) |
Heid håst a schneens Gwand o, gehst aménd auf a Feia? Fia d Kirch leg i oiwei mei Suntagsgwand (Sonntagsanzug) o, awa unda da Woch mei Weritagsgwand (Werktagsbekleidung). |
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Zwickmühle, |
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hafti
(haftig) |
heftig, sehr, besonders, arg |
Bei uns daham wird
mühvirdlarisch gred, des is oba ned so hafti
wirs in Tiroi untn redn (Bei uns
zuhause wird mühlviertlerisch gesprochen, das ist aber nicht so arg als in
Tirol gesprochen wird.) (Und mühviertlarisch miassat scho vasteh weu des is ned so hafti wir schwizadütsch) Es is uboasch haftig, owa wia hom ins hiatz schon extrem long neama gseha - a wüde Gschicht. I hoff, mia sehan ins beim Oidausseer Kiritog - Montog war gschmoh. Tat mi narrisch gfrei. |
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hai / hei [hai]
hae, haö, häu, häul, hal, hail, håö [ahd. hâle, hâli; |
glitschig, spiegelglatt, schlüpfrig, rutschig
'glitßlhal' - Tirol
Vgl. kasn, hasn, hasnan
|
Paß fei auf – nachm Schnee is da Weg hibsch hai! Ringeis (Neues Bayerisches Wörterbuch)
Gâwân sich hal des tougen, Wolfram von Eschenbach
Nach den vielen sonnigen Tagen ist der Kiesweg ausgetrocknet und daher recht sunnhei [sunnhai] ("Sonne-hei").
Das Glück hat an häul(en) Schwoaf. (Das Glück läßt sich nicht am Schweif packen und festhalten.) |
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halten |
|
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handdi (hantig) [mhd. handec = bitter, scharf, schneidend, stechend] |
bitter (bidda) |
Ganze ohne Heng (Honig) is dâ
Tää fei scho handdi! |
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heanzen, heanzn |
verspotten, höhnen der Hean`z - ursprünglich deutscher Bauer in ungarischem Burgenland 1. Südburgenländer, auch als Spottname 2. Ein zynischer, Spötter oder unerträglicher Mensch ist in Heanza |
Du soist mi ned a so heanzn - i dua di hoit aa ned dableckn! |
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(die) Hetz [heds] hetzig |
Spaß aus Hetz, hetzhalber = zum Spaß, spaßig, lustig vgl Gaudi |
Das war eine Hetz! Da Franz ist immer bei einer Hetz dabei. Maradona kickt nur nur, sonder forderte nun hetzhalber Exchampion Laciar. |
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hiatn (hüten) [mhd. hüeten, ahd. huotan = auf jemanden oder etwas aufpassen, damit ihm kein Schaden zugefügt wird] |
schützend bewachen (Tiere, Haus, Weidetiere) |
Heit geh i nit ins Wirtshaus, i muaß d Kinda hiatn. |
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schneidig, angeberisch, keck, herausfordernd |
Dea is a rechta Kreereißa - dea duat so honaggisch ogeem, daß du eahm daschlong kannst. |
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durch einen Gegenstand oder Umstand an die Heimat erinnert werden |
Da duat’s ma hoamalantn, ois is iaz anders dahoam, da hoamlants ma ned mehr recht. |
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[spätmhd. hudel, mhd. huder = Fetzen, eigentlich 'zerfetzen', Lappen, Lumpen’] |
1. Stoffdecke, alte
2. Decke, Tuch (siehe auch
Hadern) 3. Haufen ('a Hudl Schnee') (siehe Menge) |
Ein Hudl Schnee ist ein Haufen Schnee. Ein Wischhudl ist ein Putzlappen. |
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hudln (Vb.) [spätmhd. hudel, mhd. huder = Fetzen, eigentlich 'zerfetzen', Lappen, Lumpen’] |
etwas hastig machen, hektisch sein; es eilig haben, etwas schnell schnell machen, kommt meistens nix gschteits dabei raus Hudelei, Hudlerei f. ‘Stümperei, Pfuscherei’ (d.h. 'dauerndes Hudeln') lobhudeln Vb. bzw. Lobhudelei f. ‘übertrieben loben, schmeicheln’ Hudler m. jemanden, der dauernd hudelt
hudriwudri, hudriwusch (adj.),
Vgl. jaggn = eilig gehen, hastig arbeiten (pong.) |
Nur ned hudln! |
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ärgern, nicht gelingen wollen, nicht reibungslos klappen, Vgl. feigeln oder fuchsen |
Diese Arbeit hunzt
mich! = „Diese Arbeit quält mich, ärgert mich, mach mir mannigfaltige
Schwierigkeiten und Probleme, sodaß ich mit ihr nicht so rasch, wie ich es
dachte, fertig werden kann." |
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husig,
husi, huseg
[mhd. hiuze = munter, frech, frisch] |
1. eilig, geschwind, rasch, lustig, lebhaft, schnell,
hurtig, eilig, gach;
(Vgl. gwand)
Das Gegenteil von husig ist "uhusig" (u.a. "unpraktisch") (Vergleich auch hussen / hussn) |
Wichtiges Wort, vor allem im Wirtshaus: „Bittschea no a husigs Seitl“ (Oder der Sperrstunde zum Trotz: „Geh, oa husigs geht no !“) Dann ging's wieder husig aufwärts und sogar auswärts unter Leimegger, dann mit dem Kößl-Wastl.
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iawaramoi („übereinmal”) iawö, iawön, iawand, iawat = je(mals) |
Vgl. a diam |
iawaramoi do fragt mi dann mei Bua: he Vata sog ma nur wer san de bled’n wer die gscheit’n? ('Hey, Vater, sage mir nur, wer sind die blöden, wer die Gescheiten') |
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irren,
[iarn] irrgehen
[iagehn], irr sein
[ia sei] |
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So ist auch dem Menschen also, daß er irrgang. (Paracelsus) Irrt's di, wann ich i rauch? Gestern host gsagt, daß du fortgehn wollst, wann ich ned irr bin. Wer lang fragt, geht lang irr.
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Klampfe(n) (m.) [klambfm]
(mhd.
klampfer = Klammer, Hacken; |
1. Bauklammer, Mauerklammer 2. Gitarre |
Hei,
wie die Klampfen klingen. |
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klauben / klaubm / klaubn, aufklauben, klaubern, klaupern [ahd. klubon, mhd. kluben
- pflücken, stückweise auflesen, stehlen; |
sammeln, etwas vom Boden aufheben, (auf)lesen, (Obst klauben)
Klaubbirne - gedörrte Birne, 'Klôbirn', Kletzen (mehr) Klaubholz - im Wald frei am Boden liegendes Holz, das gesammelt, z.B. als Brennholz verwenden zu können
Vgl. brocken |
Gedicht um Maria Lichtmeß
„Heint is da
Läichtmess-Dog, |
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Klescher (m.) [klescha] kleschen [kleschn] |
der Klescher 1 Ohrfeige 2. Knallendes Geräusch, Schlag 3. geistiger Defekt ("er hat einen richtigen Klescher" - bei ihm tickt's nicht richtig) 4. Autounfall kleschen (Verb) - (hat) 1. knallen, krachen 2. ohrfeigen 3. klatschen, ein schallendes Geräusch hervorrufen 4. mit lauten, trampelnden Schritten gehen |
"Bald wird es einen
Klescher machen, und es sind dann die Jungen, die das bezahlen
müssen..." |
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kletzen [kledsn] [mhd. kloezen = |
spalten Vgl. klieben
Siehe auch: Kletzenbrot, Klotznbrot, Kloatznbrot, Hutzenbrot |
Da das Dörrobst gespalten wird, mancherorts auch 'Speitel' genannt, ebenfalls Hutzeln (wegen der hutzeligen, d.h. 'runzeligen' Erscheinung"
"Kletz, Kletz, Klopf ma an, hama z'rissne Hosn an, geht der Wind aus und ein, Bäurin, schütt ma an Kübl voll Kletzen ein." (Anklöckeln- oder Kletzein-Spruch aus Salzburg) |
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[mhd. klieben, |
spalten, sprageln, zersprageln
(unregelmäßiges Verb: kliebte/klob,
Aussprache (klieben): mittelbairisch: [gliam] [kliam] nordbairisch:
[gläim], |
(standardsprachlich, teile veraltet, aber noch landschaftlich für [sich] spalten); Beugung:
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[ahd. kramâri = urpr. jemand, der in einer Marktbude Waren verkauft, |
Kleinwarenhändler |
Im Süden kauft man beim Kramer oder Greißler „an Kaas, a Birn oder a Brod", im Norden beim Tante-Emma-Laden „nen Käse, ne Birne oder n Brot”. |
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Kren [grẽẽ], [gr] |
Meerrettich |
Vom Topfen über die Marillen
bis hin zum Schlagobers, den Paradeisern, Erdäpfeln und Kren wurde um
den Ausdruck österreichisch-bairisch alpenländischer Identität gekämpft |
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Krusch / Grusch [mhd. krusch = das Geringste abgeleitet]
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Krempel (älter: grempel, wohl zu mhd. grempeln =
Kleinhandel treiben; spätmhd. grempen aus ital. comprare ‘kaufen’,
vlat. comperāre, lat. comparāre ‘beschaffen, bereiten,
erwerben’), (mnd.
klump(e) - Klumpen, Haufen, Häufchen, Handvoll)
|
So a Krusch - dies kannst gleich wegwerfa!
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[mhd. kund = befreundet, bekannt]
(mehr) |
Kerl, Bursche, Liebhaber
Hier besteht ein Zusammenhang mit dem Verbum "kennen". Zur gleichen
Wortfamilie gehören auch die Wörter kund, Kunde / Kundin,
Kundschaft. |
A glenga Kunt ist ein eigenartiger Kerl, Kauz. A riesiga Kunt ist ein großes Mannsbild. A gspassiga Kunt ist ein lustiger Bursch (der durchaus ein erwaschener Mensch sein kann). |
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Tolpatsch Lattiel - aus der Verschmelzung von zwei annähernd gleichbedeutenden abfälligen Bezeichnungen hervorgegangen: „Lapp-didel“ wird zu „Latti’l“. Dass heute der Zwielaut „ia“ gesprochen wird, könnte in Anlehnung des undurchschaubaren Worts an „türl“ („Tür“) erfolgt sein. Deswegen kommt neben „der Lattirl“ auch das sächliche Geschlecht vor: „das Lattirl“. (mehr) |
A Laddiel loss si ois gfoin! |
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[mhd. līch, gelīch = gleich] |
Vgl. gnetta / netta (mehr)
Verbreitung vor allem in Kärnten und Tirol vor allem als Faschingsruf der Vilacher als "lei-lei" |
Des is des Weatabuach
(Wörterbuch) fia ålle, de wås die Keantna (Käntner) a bissale schwea vastehn
tuan. Siha wean a poa von de Weata nit lei in Keantn vuakuman. Kånn
schon sein, dos die Weana (Wiener), die Beian (Bayern) und woswasi wea no
ålles den söbn Kas zomredn.
Karntn is lei ans - Kärnten gibt's nur einmal
lei mannder = nur (bloß)
Männer Tirol isch lei oans: |
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[mhd. lînwât = Leinengewebe] |
bärig, klass, super, großartig, außergewöhnlich, vortrefflich (mehr) |
Leiwand ist, wenn es dir taugt. Leiwand ist; in Wien zu sein |
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letz letzig, letzich = schadhaft; im Gebrauch seiner Glieder behindert [ahd. lezze, mhd. letze, lez (verwandt mit laß, lass, ahd. u. mhd. laz, urspr. = gehemmt) - schwach, kraftlos, müde, träge ]
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adj. und adv. 1. verkehrt, link, unrecht; verkehrt, unrichtig, unrecht, schlecht
(Vgl. abich)
A letzas Lötterl - ein schwacher, kränklicher Mann |
Wegen an Nebel is des a letze Sicht da unten! Meine Hand hängt ganz letz (laß) oba, da ich so schwach bin!
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hören, lauschen, zuhören
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loos amal zua (loos du amoi zua)
loost’s amoi zua (loost
ös amoi zua)
Bei enk håben mia uns 'an Guster ghoit', åglost hinter eich nåchi då.
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Mascherl (Subst.) (n.)
Verkleinerung (Diminutiv) zu Masche [ahd. masca, masga, mhd. masche = Geknüpftes, Garnschlinge, lockeres Gewebe] |
gebundene Schleife, Schlaufe, Schlinge 1. im Haar, z.B. ein Haarzopf wird durch ein Mascherl zusammengebunden
2. am Schuh, z.B. mit einem Schuhband ein Mascherl machen
3. am Hemdkragen, eine Fliege (Mascherl) binden
4. auf einem Geschenkpaket ('Packerl') mit einem Mascherl (Schleiferl) schmücken
5. In der Jägersprache gilt Masche ursprünglich für die Fangschlinge oder das Fangnetz oder Schlinge zum Vogelfang |
»Mit 'etwas hat kein Mascherl' meint man, daß gleichwertige, vermischbare Dinge (Geld, Getreide, Massenware, etc.) nicht individuell zugeordnet werden kann.
z.B. Sprichwort: 'Das Geld hat kein
Mascherl' = Wo gewisses Geld herkommt, ist nicht genau nachvollziehbar)
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mentern (Verb) mentrisch / mentisch (Adj.) |
mentern - heftig schimpfen, wütend
herumschreien, lauthals fluchen,
mentrisch - abgeleitet von 'sakramentisch', d.h. arg sehr, gewaltig, sakrisch (mehr)
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dummes Gerede, Bezeichnung für einen Film, ein Stück mit seichten Inhalt |
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spätmhd. mugel = Klumpen |
1. kleiner Hügel, Bodenwelle, z.B. eine Skipiste mit vielen 'Mugeln' 2. großes Stück, groß (siehe Beispiel rechts)
Adj. mugelig = hügelig, wellig Verb mugeln = sich anhäufen, einen Mugel bilden Mugelpiste = wellige, unebene Piste (Mugerl heißt auch ein "kleines, rundes Brot") |
1. Wanns iwa a Mugelpistn mit de Schibrettl fahrst, brauchst stramme Wadl!
2. „Ochd Dog schbeda hot si da Jesus mi n Petrus und mi n Johannes auf a Bakl zaumghaud (mit jdm. eine Gruppe bilden) und hod si mit eana fazoong, auf an mugl Beag aufe, in d Aaschichd (Einöde, Einsamkeit)″
(aus 'Da
Jesus und seine Hawara', S. 121, |
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hin und her bewegen, leicht hin und herwackeln
Ein Någgla ist ein älterer oder betrunkener, etwas tattriger Mann, auch einer, der die Fahne nach dem Wind hängt |
Bei eam kimmd des net vom sauf'n,
Ea nagglt imma wida an den Zahnd bis ea aussa kimmt! |
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ninascht, niendert, nienert, nirngs mhd.
ni[e]rgend[t] |
nirgend(s), an keinem Ort, nirgendwo
Das Gegenteil heißt |
Die sä sand obnbei, und wia mi ziemt, fahln s eh ninascht in an greßan Gebirg.
Das neichi is ninascht zum auftreim, fa wo kauma sie deis besorgn??? Das easchti is recht guid won, owa das zweiti hob nau ninascht gsegn bzw. keat! |
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(„Einschichtiger“) oaspânni
(einspannig) |
Der håt koa Weib, da Oarschichtigâ! Ma siecht, daß eâ no oaspânni is, weil eâ as selbe Hemad wia gestern (gestring) ohåt. Der Bairische Nußknacker (Nr. 153) |
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ableamen / obleamen |
Du, von dir laß i mi no lang ned obleamen! Ringeis (Neues
Bayerisches Wörterbuch) |
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abgekommen, verschwunden |
Mei Hausschlüssel is adiam anouschd ohkeema – woaßt amend du, wo da is? Der Kråpfn der verschwindt
mit dem Brauch der åbkimmt. |
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besudeln, bekleckern |
Håst du scho wieda drezd und
as neigwaschn Heemad oogschdriaggld! |
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unabsichtlich ein Getränk ausschütten |
Du paß amoi auf, du håst
dei Milli auf d nei Dischdeck ogschledat! |
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weigeln [ooweing]
[ahd. weigôn, mhd. weigen] |
locken, gelüsten, auf etwas Appetit haben; anfechten; betreffen; anreizen
von mhd. anwegen bzw. wegen = bewegen, jemanden zu etwas bewegen, veranlassen Diminutiv zu weigen v. in den beiden Bedeutung 'in wackelnde Bewegung setzen' und 'anreizen' (siehe auch Schmeller, Band II, S. 878)
vgl. anweigen [oweing], gelüsten [glischdn] |
Da Apfeschdrudl weigad mi scho oo (daad mi scho ooweing)! Da Kuacha daad mi oweign.
D Spielleit tatn mi åweigln (zum Tanz). Des Teichl (Tuch) tat mi åweigln. Wer hat di denn ågweiglt dazou? |
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1. niedlich, anmutig, lieb 2. patschert - ungeschickt 3. zart, zierlich, anschmiegsam 4. streitsüchtig |
(herziges, graziöses) Mäderl | |||||||||||||||||||||||||
Pamperl, Bemperl, Bamberl [Ital. bambola =
Puppe, |
1. kleines Kind (Wertneutral bis positiv),
der Bambs die Bambsen das Bamberl
2. klein, minderwertig, verachtenswert, kläglich, ärmlich, mickrig Pamperl/Bemperl erscheinen nur als abwertendes Präfixoid, wie z.B. Pamperlred = kleine, unbedeutende Rede Pamperlbetrieb, Pamperlgeschäft, Pamperlzirkus = klägliches Betrieb ("Saftladen"), auch Quetschn genannt Bamperlwirtshaus = schlechtes, kleines Wirtshaus Bamperlladen [bamperlloon] = minderwertiges Geschäft, Laden Vgl. Bamperl / Bamperletsch = kleines Kind |
Jetzt blamiert er ganz Kraglfing und bringt nicht einmal die Pamperlred fertig. (Ludwig Thoma, Agricola)
Bemperlbauer, sakrischer, glaubst eppa, i pass auf di auf? (Emerenz Meier) |
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siehe Ballawatsch |
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Pfåchtl, Pfochtl, Pfåschtl (das) pfachtlig (Adj.)
[pfachten,
pfächten, Verb, |
handwerkliches Geschick,
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Pfachtlige haben ein handwerklichtes Geschick - sei es kulinarisch, gesundheitlich oder künstlerisch und daher sehr gefragt in Werkstätten. Ein
Pfåchtl ist ein Gewisser Handgriff oder Technik zur
Arbeitserleichterung. |
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Pfoad (f.)
[mhd. pfaid aus
dem |
Hemd (Hemad)
Eigentlich "die Pfoad",
Feiatågpfoad / Feischtågpfoad - Feiertagshemd Weritågpfoad /
Werchtågpfoad - Werktagshemd
Ein historischer Beruf ist der Pfeidler (Hemdenmacher, Weißnäher) |
De aufgehat Sunna Trifft Wiesen
und Hoad Und Felda und Wälda In an seidana Pfoad. Es schimmat und
flimmat, Kannst schaugn kaam hin, 's helliacht Tau, gell, rot, blau, Lauta
Edelgstoa drin. (Madam
Bäuerin, L. Christ) Ja, awer auweh ums Gwand,
wannst koan’n Flöck hast áf Sáckel zun dreinschoibn! Hosen und Joppen und Pfoad,
und wanns noi wár vo nácht und draust Wintá, Ringeis (Neues
Bayerisches Wörterbuch) Zschnidn áf Fetzen und Stream und vorarbát áf Bándel und Söck wirds! (d’ Ahnl, Stelzhamer)
"Znaxt hun i mein Dinaö an
Kittlzoig kafft, |
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Polster (m.), Polsterl (das - diminutiv)
[aus dem Gotischen bulstra ahd. bolstar, mhd. bolster, polster, spätmhd. auch balster, palster] |
festes Kissen, Auflegematratze, elastische Auflage für Sitz- und Liegemöbel z.B. Duftpolster (Duftkissen) Kopfpolster (Kopfkissen) Polsterbezug (Kissenbezug) Sitzpolster (Sitzkissen) |
Der Kopfpolster ist die stützende Unterlage für den Kopf, wenn man schläft. Auf einem Sitzpolster sitzt man und ein aus einem Duftpolster riecht es. Und es heißt "der Polster", nicht "das Polster", als diminutiv "das Polsterl". |
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unbeholfen, schwerfällig, ungeschickt von ungarisch "bocs" = Bärenjunge |
wia i am Suntog mitn Hansi im Stadionbod war und wollt des letzte Mol rutschn und potschat wie i bin, hob i mit da Lippn af de Rutschn aufgschlogn!! |
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1. boussen (mehr), klopfen, schlagen 2. aufschlagen, fallen, hinfallen, stürzen 3. einüben, exerzieren,einpauken (jmdm. etw. durch Pauken beibringen = ihm Geschichtszahlen, z.B. Lehrsätze einpauken)
Der Pracker ist der Teppichklopfer, mit dem man einen Teppich o.ä. ausprackt oder ausboußt (mehr). Mit einem Fliegenpracker kann man ja Fliegen und andere kleine Mistviecher "daschlagen". |
I prack da gleic oan auf dein Birn, wånnst so weiterduast" = "ich haue dir gleich eine runter auf deinen Kopf, wenn du so weitermachst."
Då hat's mi
niederprackt und ich hab an Stern gerissen" = "da bin ich hingefallen". |
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pratzln [bratzln] [event. aus dem Griech. prattein = handeln] |
jemanden betrügen, hintergehen, übervorteilt, übers Ohr hauen, bescheißen, ausschmieren |
Wenn einer den anderen übers Ohr haut oder ausschmiert, dann pratzlt er ihn. |
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die Ramassuri / Ramasuri
[ramasu:ri] [auf italienisch rammassare (sammeln, aufhäufen)] |
großes Durcheinander, Chaos, Tumult, Trubel, Verrücktsein, Wirbel
(Vgl. Charivari, Ballawatsch) |
Nach dem Wetter (Gewitter) war es eine Ramasuri in der Stadt, Trümmer waren auf den Straßen - a mords Ballawatsch! |
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rass / raß hrass 1 |
prickelnd, scharf gewürzt, beißend |
Die Kathl ist ganz a raßes Luder! Da Radi is ma zua raß - dea is a gånz a raßa Hund! |
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raunzn / raunzen [ahd. rûnazan, runezon = raunen, murren, leise, murmelnd, heimlich sprechen, wie eine Katze schreien] |
raunzig sein: raunen, weinerlich klagen, unzufrieden sein, nörgeln, ächzen, klagen |
Zum Raunzn is ka Grund
Zum Raunzen is' ka Grund, na
Da Peda (Peter) is feí a richtiga Raunzer, ea sudert an gonzn Tog und hot oiwoi an Grant. |
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[mhd. u. ahd. reren = brüllen, blöken, laut weinen, einen längeren, hohlklingenden Laut von sich geben, schreien] |
laut weinen röhren (Hirsche) „Reahra” = Aufschrei, Geplärr |
Wann`s d lochst donn lochst wia frischgfollener Schnee, wann`s rerst donn rerst mit dein gonzn Hoamweh |
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rēsch, raisch
mhd. rosch, rösch, rösche
Der neueren Schriftsprache fehlt das Adjektiv, dagegen ist es in den
Mundarten lebendig erhalten, der form nach teilweise durch Dehnung und
Färbung des Stammvokals oder im Auslaut verändert: |
1) kräftig beweglich, schnell, behende, munter, frisch. a) der bedeutung von gesund sich nähernd, munter, frisch b) schnell, behende, kräftig beweglich zur arbeit, zur that, zum kampf, muthig, herzhaft c) auch von unpersönlichem d) heftig, tollkühn
2) jäh, steil, abhängig
3) am verbreitetsten in der bedeutung spröde, harsch, unter dem druck nicht nachgebend, sondern zerspringend, prasselnd, knisternd. von gebackenem und gebratenem 4) rauh, auch in milderem sinne, ernsthaft, strenge 5) vom weine, schweiz. röösche wi, scharf, herb, prickelnd, perlend im gegensatz zu weich, lind, womit der kahnige schwere wein bezeichnet wird. 6) bergmännisch: rösches erz, das nur grob gepocht ist. |
1a sô sol man vor den lîp muogen ein wênic mit etlicher arbeit, wan daჳ machet den lîp rosch unde lîht. Meinauer naturl. 7; ein röster witwer, ein munterer, frischer witwer
1b rosche ze fernumiste, veloces ad intellectum
1c sein ganch der sey vil rösch und schlecht.
1d rösches feuer: decket den hafen zu und setzet ihn zu einem röschen feuer.
2 ein röspes dach
3. das brot ist rösch, mit harter kruste, etwas rösch braten. vgl. die oben angeführten idiotica; mache knötlein, bachs schön rösch im schmaltz.
4. vir ille non solum gravis et severus: er seye nicht allein rösch und ernsthafft.
6. ein sprödes ungarisches glaserz. ebenda
7. Ein brinzege Nuln ist eine resche Buchtel.
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1. Erfolg haben (z.B. beim Publikum), brillieren 3. gut ankommen (im Sinne von einen Geschmack treffen)
4. jemanden gut bekommen
Vergleich auch Sizilianisch:
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Biobauern reüssieren mit Handelskette MPreis. (Schlagzeile: Wirtschaftsblatt, 26.6.2012)
Die burgenländische Lumitech
Produktion und Entwicklung GmbH will mit "biorhythmischem", in der
Farbtemperatur veränderbarem Licht, das sich im Tagesablauf am natürlichen
Licht orientiert, am europäischen Markt reüssieren.
Die junge Generation von Bayern reüssiert nicht, die eigene Muttersprache zu beherrschen.
Offensichtlich hat man aber die
Brisanz der Lage erkannt und spielt sogar den 'Bairisch-Spielern', die die
pragmatischen 'Spielregeln aus dem Bauch' und ihrem Sprach-Gefühl heraus
nicht mehr richtig anwenden können, mit fairem 'Zuspiel' die 'Pässe' so zu,
dass sie im kleinen Rahmen auch zu reüssieren vermögen.
Es gäbe in Österreich viele Marken,
die das Potential hätten, auch international zu reüssieren.
Flexion (Beugung) von reüssieren:
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Wetteifern, Andrang
von Verb Reißen ahd. rīʒan ‘einritzen, schreiben’ (9. Jh.), mhd. rīʒen - ‘reißen, zerreißen, einritzen, schreiben, zeichnen’ |
m die Buschen herrscht immer ein besonderes Griss.
Das Griss ums beste Semmerl.
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zappelig, nervös, leicht, sanft, vorsichtig; wacklig, in Bewegung geraten, vom Einsturz bedroht |
Ge heads auf mid dem Motschka, von dem Zeig wean jo nua de Schas roglad.
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Safaladenschmäh / Safaladischmäh |
Die Safaladi (kein Pl.) - Zervelatwurst [zu ital. cervelatta = Hirnwurst, dieses zu cervello = Gehirn, zu lat. cerebellum = Kleinhirn]
Safaladenschmäh - leicht durchschaubarer Trick, Bauerfängerei, geistreich sein wollender, ein Schmäh minderer Qualität Im Wiener Dialektlexikon von Wolfgang Teuschl steht: "abgeschmackter Witz, matter Trick, plumper Charme, Lüge".
Safaladinger - ein unscheinbarer, ärmlicher Mensch; abwertend für einen versandelten Menschen |
"Du steckst drin wie in aner Safalade."
"Bassz jo auf, das s denan Farisean ned
einefliagz auf eana Safalade, und in Herodes scho goa ned!" (da Jesus & seine Hawara / Markus 8, 11-21)
. |
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mhd. seinen; goth. sainjan - verspäten, versäumen, aufschieben, etwas auf die lange Bank schieben; jemanden aufhalten, hindern daraus das Adjektiv seinlich - langsam (auch mit Bezug auf langsame oder träge Personen).
Laut Sedlaczek (Artikel in Wiener Zeitung, "Abgesandelt oder total an Sand" vom 4.9.2013) stammt die Umwandlung von 'seinen' auf 'sandeln' durch die Verwandlung von mittelbairischem <ei> ('altes ei') - welches sonst in Bairisch zum typischen oa-Diphthong verwandelt ist (mehr) auf <a>, wie der 'Stein' im Wienerischen zum 'Staa' geworden ist.
Dazu ist zur Intensivierung ein <l> eingefügt worden
und schließlich, um die Aussprache zu vereinfachung, ein Sprossvokal (<d>),
also
1a. untätig, träge sein 1b als Sandler, Obdachloser leben 2. in unangenehmer Weise voll Sand sein |
1a. "Auf da Baustelle håben's an gånzen Nachmittåg gesandelt, koana håd a Werkzeig in d Hånd gnomma, die Tachninierer" 1b. "Da Hubert is aus demselben Grund auf Salzburg sandeln geganga". |
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1a. Obdachloser, Verwahrloster, (Norddeutsch "Penner") Vgl. Sandlerkönig - herausragende Persönlichkeit unter den Obdachlosen Sandlermilieu
2. untüchtiger, träger Mensch Laut Maritschnik eventuell über mundartliche Lautungen zu mhd. seine (langsam, träge)
3. Anständige Bewohner der Ortschaft Sandl im Mühlviertel (Oberösterreich) |
Da Franz schagt in letzta Zeid aus wiara richtiga Sandla - schod, daß ea so obikemma is, des is vorher a feina Binkl gween.
Im Wirtshaus triff i immer an, der was Gott was erzählt, er is so reich, er is so guat, er kennt die ganze Welt. In Wirklichkeit is er a Sandler , hocknstad und dauern fett , des letzte Weh in meine Aug´n, na i pack eam net. (Zwickts mi, von Wolfgang Ambros)
(3) D’Sandler, der g’sunde Volksstamm, der existiert noch in tausend Jåhr! (aus dem Original Sandler Lied) |
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"Spiegel heiter"
ganz klar |
Heid
is’s Weeda (Wetter) nimma hoada (heiter), gestring (gestern) is no schbiaglhoada (spiegelklar) gwen.
A bisserl diasi (dunstig)
is’s worn. |
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Mittel- und Südbairisch [schäl], [schäleg] Nordbairisch [schöl], [schäich]
[ahd. skelah, mhd. schëlh, schieh = schief] |
schief, krumm, scheel (niederdeutsch) vgl. schäps, schepp siehe auch schiach
windschelch, adj., 'windschief': zu bair. schelch 'schief' und winden, st. vb., s. Schmeller-Fr. 2, 949:
schälfotzert (schäichfotzert / schölfotzert) - schiefmündig (siehe Fotze) schälgoschert (schäichgoschert / schölgoschert) - schiefmündig schähaxertl (schäichhaxert / schölhaxert) - krummbeinig schälaugert (schäichaugert / schölaugert) - schielend
Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm
schel,
scheel,
adj.
obliquus, limus, recurvus. vergl.
schielen. |
'Ein alter windschelcher felber baum'
|
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Schellen [schɛin], [schoin]
(ahd. scella,
schelle, scilla, schellen; |
Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm "der angenommenen grundbedeutung zunächst steht die verwendung im sinne von 'schallender schlag ins gesicht, ohrfeige', die aus alter zeit nicht belegt ist und daher eine jüngere wiederaufnahme einer älteren, im allgemeinen untergegangenen bedeutung sein mag. (Frommanns)"
|
Wenn ein Bürscherl zu vorlaut wird, bremst man es mit der Frage - fang di wieder Bürschei oder magst ebba a Schoin? |
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der Scherz / das Scherzl / Scherzerl
|
[mhd. scherze] hängt mit 'scherten' zusammen, das "abschneiden" bedeutet, und sich z.B. auch im Neuhochdeutschen 'Scharte' wiederfindet
der Scherz
[scheads] 3. (Verb) 'si a Scherzl owareißen' (sich ein Scherzl herunterreißen) - jemandem Vorwürfe machen 4. (Verb) 'si a Scherzl ooschneidn kenan' (sich ein Scherzl abschneiden können) - sich ein Beispiel nehmen können, jdm. nicht das Wasser reichen können 5. (Verb, Fußballsprache) 'einen Fußball abscherzeln' - den Ball schlecht treffen, d.h. nicht mittig sondern nur 'am Scherzl' (am Anschnitt)
(Vergleich: Ranftl, Ranggal, Reankn, Buckel, Bugl) |
„Schatz, geh, bring das Arsen
gschwind her
„Drauf hod eana da Jesus s
Scheazl owagrissn“ |
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Scher (da) (mehr) |
Maulwurf (Talpa europaea) |
„D Scher san hoid guat fiarn Gardn, d dan d Erden umgråm“ |
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schiach (Mittelbairisch) schäich (Nordbairisch)
[mhd. schiech, schieh =
Siehe
auch Zehetner
|
hässlich; garstig; scheu, verzagt; Abscheu habend; wütend, zornig; beleidigt sein jemanden schiech tun - jemanden (seelisch) weh tun
siehe auch schelch
(mehr) |
D Marie hat a schiachs Kleid o. (hat ein hässliches Klein an) Dös Weda is ma zu schiach, daß ma an Ausflug machn. ('Das Wetter ist mir zu grauslich dafür, daß wir einen Ausflug machen könnten') Mach ma fei ned schiach!" (in etwa 'mach mir keine angst') Do werds oam glei ganz schiach! ('da bekommt man richtig angst') Tua ned so schiach! ('sei nicht so wehleidig') |
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scheiben
[scheim]
[ahd. skîban mhd. schîben (mit langen >i<)= rollend fortbewegen, rollen lassen, wälzen, drehen, wenden] Scheibe [scheim] (f.) [ahd. skîba mhd. schîbe]
Laut Sedlaczek (Das Österreichische Deutsch) ist das Neuhochdeutschen (nhd.) Wort scheiben durch Lautverschiebung vom mhd. entstanden: schîben (mhd.) → scheiben (nhd.) analog blîben (mhd.) → bleiben (nhd.) mhd. schieben (aus ahd. skioban) blieb jedoch unverändert. Beim Wort >schîben< ist jedoch diese Lautverschiebung in Nord- u. Mitteldeutschland unterdrückt worden, dadurch sind die beiden Wörter in der Form 'schieben' zusammengefallen. |
zu scheiben 1. rollen, schieben 2. kegeln (z.B. Kegelscheiben) 3. Kurzpaßspiel auf engem Raum (Fußballsprache) - 'Scheiberlspiel'
Andere Formen:
herausscheiben [aussi-/aussascheim] -
1. 'etwas herausscheiben'
sich scheiben - 'es scheibt sich etwas' oder 'es scheibt sich etwas' ' heißt 'es tut sich was' resp. 'es tut sich nichts' umscheiben - mit z.B. dem Auto umstoßen, überfahren
die Scheibe Scheibband - Tragriemen, Brustriemen zum Karrenziehen, Tragegurt Scheiberl (das) - ein verunglückter Schuß, bei dem der Ball nur leicht ins Rollen kommt (Sport) Scheibtruhe [scheibtruach] (Truhe mit 2 Griffen und 1 Rad zum Transport von z.B. Laub, Erde, Materialien, Sand) - Schubkarren, Schiebkarren (Norddeutsch: -karre), Radltragen, Radltruhe [radltruach]
Beilagscheibe, U-Scheibe, Unterlegscheibe
Die Scheibe [d scheim] heißt u.a. auch Reim (Kurve). |
Er scheibt eine ruhige
Kugel.
Die schneeigen Kelche zerstieben,
Wenn ich das (hinter sich getriebene) recht wider für sich scheibt. |
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der (Schlag-)Rahm |
(Schlag-)Obers |
Meng’S a weng Schlagrahm
auf Eahnan Topfenstrudel? |
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schleini / schleinig / schleunig
[mhd. sliunec =
eilig |
rasch, flink, geschickt: schleunig, unverzüglich, sofort, schnellstmöglich
(mehr) |
Dua schleinig! Beeil di a weng! Irgendwie is diesesmoi de Schui voi schleinig vergonga! |
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schoppen [schobbm] - Verb (Intensivbildung zu schieben, gebildet vom Präteritumstamm, d.h. der 1. Vergangenheitsform schob)
Schoppung [schobbuŋ] - Substantiv (f.) |
schoppen 1. stopfen, pferchen, hineinzwängen, hineinstopfen, hineinstecken, verstopfen, vollpfropfen; 2. bauschen, einen Wulst bilden; z.B. eine Bluse, die 'geschoppte' Ärmel hat, d.h. gebauscht 3. (bei Geflügel) stopfend mästen, zur raschen Mast mit Futter vollpfropfen, nudeln, wie man es mit Gänsen macht; 4. gierig essen, schlingen (vgl. urassen) 5. sich schoppen - sich stauen, ins stocken geraten, eine Verklausung verursachen Vgl. ausschoppen - ausstopfen sich verschoppen - wegen einer Engstelle zur Verstauung, Blockade kommen, z.B. ein Bach nach einem Sturm, der durch Äste, Laubwerk etc. 'verschoppt' wird
Schoppung Stau, Verstopfung, Verklausung |
„Da mei Stiefel so nåß vom Reng waren, hab i de mit an oidan Lumpan ausgeschoppt bis die si wieder trickert haben."
mit Heu ausgeschoppt kann z.B. ein Kopfpolster oder sogar eine Decke sein. Wenn man zu viele Topfennockerl in sich hineingeschoppt, kriegt man eine Wampn.
Wenn z.B. nach einem Storm [weeda] Äste und Laubwerk in einen Bach hineinfallen, so kann dieser sich „verschoppen“. |
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[mhd. schupfen]
(2. Partizip - hat geschupft) |
1. (intransitive Verwendung, d.h. ohne direktes Objekt) a) tanzende, hüpfende Bewegung b) galoppieren (wie bei Pferden) c) schwappen, von einer hin und her wogenden Bewegung flüssiger oder luftförmiger Massen), hin und her wälzen d) "aufschupfen", auftauchen e) in die Höhe steigen, sich lichten, z.B. der Nebel schupft sich
f) brühen, wie z.B. "frische Würschte schupfen
(auch 'schüpfen') 2. (transitive Verwendung, d.h. mit direktem Objekt) a) etwas oder jmdm. einen Stoß geben, ihn durch einen Stoß von der Stelle bewegen, b) "in die Höhe schupfen", d.h. werfen u. ähnlich c) einen Verbrecher (als Strafe) in einem Korbe in die Höhe ziehen und dann ins Wasser schleudern d) schaukeln, wälzen (z.B. Schupfnudeln) e) abwerfen, einen Stoß geben, anstoßen, leicht oder kleine Distanz werfen "etw. einen Schupfer geben" "In dem Sprichwort: ein Pferd, das zu viel Futter hat, schupft seinen Herrn." f) zucken, z.B. die Achsel schupfen
siehe auch Wörterbuch der Gebrüder Grimm mit etlichen Hinweisen auf Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch
geschupft [gschupft] - 2. Part. von schupfen: |
1a "Als er an den heißen Strand angekommen ist, hat er plötzlich angefangen zu schupfen, da er keine Sandalen angehabt hat."
1b 1c 2a 2b 2c 2d 2e 2f
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Schupfen (m.), [da schupfn] Schupfe (f.) [d schupfa]
[ahd. scoph, scof; |
Schuppen, d.h.
Einfacher Holzbau (Bretterhaus ) zum
Unterstellen von z.B. landwirtschaftlichen Geräten und Wagen, Speicher (auch
für Getreide); |
Aussa schaun duad ea wia d Goaß aus da Schupfa (jemanden, der blöd, deppert und teilnahmslos heraus schaut). |
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[seichen Vb. ‘Wasser lassen’, auch ‘schwatzhaft daherreden’, ahd. seihhen ‘weich machen, schmelzen’ (8. Jh.), ‘harnen’ (9. Jh.), mhd. seichen ‘harnen’, 'seihern'] |
1. kleines Sieb |
Als Karl
Renner 1919 mit dem Friedensvertrag heimkehrte, wurde er am Wiener
Westbahnhof von einer empörten Menschenmenge empfangen. Trotz eines
Polizeikordons kam es zu Tumulten. Ein Mann boxte zwei Polizisten nieder und
stürzte auf den Staatskanzler zu: "Se Seicherl!", brüllte er Renner in
breitem Wienerisch an. "So an Teppen hams nach Sant Kermen (gemeint: St.
Germain) gschickt und der hat si vom Kemenkau (Clemenceau) einilegen lassen.
Schämen S' Eahna, Se Gscherta. Leck mi im Oasch, hätten S' eam sagen
miassn!" |
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[lat. sĭccare = trocknen, siccus = trocken; |
ärgern, belästigen, genieren, plagen, stören, quälen
Sekkiererei - ständige Belästigung Sekkatur - Plage, Belästigung sekkant (ital. seccante = lästig) - peinigend, quälend |
Oma |
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meckern, jammern, brummeln,
nörgeln, „Semper“ war eine frühere Bezeichnung für den Krampus oder Knecht Rupprecht. Ein „Semperer“ ist ein Mensch, der fortwährend kritisiert oder auf lästig penetrante Art seinen Willen durchzusetzen versucht, ein Suderant halt. |
I mecht ned oiwei sempern, awa wås bringt da Postbot aussa lauta Werbung!
Da Franz is a echta Sempara - ea sudat dahi an gånzn Tåg, låßt sei Goschn obihängn und benzt von in da Friah bin af da Nåcht.. |
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serfen [seafen],
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beim Gehen die Füße nicht heben
Vgl. schlaiffen
[schloaffa],
schlaiffezen [schloaffeddsn],
schlaipfen [schloabbfa],
schlaipfezen [schloabbfeddsn],
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Sog amoi - heb dei Fiaß, wannst gehst, des serfezen dreibt mi schõ zon Wahnsinn! |
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[lat. speculum = Spiegel
speculārī ‘(umher)spähen, sich umsehen, auskundschaften, beobachten’ mhd. speculieren ‘sich in religiöse Betrachtung versenken, (Gott) zu erforschen suchen, sinnen’] |
über etwas nachdenken, sinnieren |
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spreißln, spreißln, spreisseln (neben spreiszen) [spreiszeln: ahd. sprîʒalôn , spreiszen: ahd. sprîʒan; sprîʒen] |
in Splittern gehen, absplittern, zersplittert werden: spreiszelen
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Späne, z.B. aus Fichtenscheiter, die mit Axthieben gekloben werden, heißen 'spreißln kliaba'. |
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[lat. sperare = hoffen] |
flirten, einem Mädchen Hoffnung machen |
Sog da Zenzi, sie sol nüchd mit den Rosknächt spenzeln! |
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staad, stad [schtaad]
(adj.) [verwandt
mit stet, stets, stetig aus ahd. stāti, state ‘‘fest,
dauerhaft, beständig, 'stehend, zum stehen geeignet’, |
1. ruhig, still, leise
Ein staadlistiger Mensch ist einer, der still vergnügt, pfiffig, gewitzt oder verschmitzt ist, kann aber auch 'hinterfotzig' oder auch 'langweilig' oder 'leicht introvertiert' heißen.
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Sei staad und gib endlich a rua! (= Bii staad und gib endlich a rua!) Sei staad und gib endlich a rua!
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Steige (f.) [schteiŋ], [ahd.
stīga ‘Viehstall’, |
1. Lattenkiste Apfelsteig, Hühnersteige, Obststeige, Paradeisersteige, Kerstnsteige
2. Lattenverschlag, Käfig, Stall |
Der gibt ån wiar a Steign volla Affn! |
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Stiege (f.), [Stiagn], [Stiang]
Stiegenhaus [Stiagnhaus], [Stianghaus]
Stiegengeänder [Stiagnglanda], [Stiangglanda]
ahd. stiega; mhd. stiege zu Verb steigen |
Treppen (-haus) (-geländer)
Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm "stiege ist ein obd (oberdeutsch). wort, im ahd. und mhd. neben grêde die herrschende sachbezeichnung, vgl. mhd. wb. 2, 2, 633, 2, 1189. hierzu stimmt die heutige mundartliche verbreitung, s. die obd. wbb. im ostmd. tritt stiege bereits hinter treppe zurück", |
Man
geht die Stiegen hinauf oder die
Treppen aufi, nicht die „Treppen hoch“! |
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stieren [schdian],
ahd.
stôran, |
1. stochern, stüren,
3. jemanden stiert etwas - jemandem ist etwas unangenehm; etwas bereitet jmdm. Kopfzerbrechen |
Einen feinfühligen Menschen stiert so was, aber weißt, was ich in solchen Fällen denk? (K. Kraus, Menschheit 153). Im Mist nach etwas Brauchbarem stierln. |
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stierln [schdialn] |
Iterativbildung zu stieren 1. längere Zeit und mit kleinen (schnellen) Bewegungen stochern 2. (einer Sache) genauer nachgehen, genauer überprüfen und auf Einzelheiten eingehen 3. sticheln, boshafte Bemerkungen machen |
Stierlt einer in Mistkübeln oder Containern und findet brauchbare Sachen, so daß er sie ungestraft behalten. Wenn man das Finanzamt stützig macht, fangen die Steuerbeamter an nachzustierln. Gegen mich fangen die schon an zu stierln, die gescherten Rammi! |
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Stuckera , Stückera [sschdugg-a-ra]
Endung entspricht den lat. Genetiv Plural-Formen -orum/arum/erum |
"ein Stück"
etwa, ungefähr gefunden, circa
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Stuckera vier Maß hod a jeda ghabt = Jeder hat vier Maß gehabt.
So ungefähr a Stuckera zehn = etwa 10 Stück.
Bei mir sind das auch so stuckera 60 Jahre = das ist etwa 60 Jahre her. |
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[suam] |
lästiger Redner, fade Rederei; unnachgiebiger Bittsteller; betrunkenes Gehabe (Quelle: 1000 Worte Tirolerisch, Hans Mayr)
Schauer, langsam arbeitender Mensch (Quelle: Pinzgauer Mundart Lexikon)
Idiot, tollpatschiger Kerl, Besserwisser; Dummkopf, Depp; ein verwirrter Mensch (Quelle: ostarrichi.org)
ein einfaltiger Mensch (Quelle: Mundart Burgenland) |
Obm a Turm, unt a Turm (Zweizeiler von Franz von Piesenham) |
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[tachinieran]
Herkunft unklar, laut Sedlaczek (Wörterbuch der Alltagssprache Österreichs) besteht eventuell ein Zusammenhang mit rotwelsch Tarchener = Bettelbetrüger |
tachinierern, tachinieren, tachninieren - den Müßiggang pflegen, müßiggehen, faulenzen, sich von der Arbeit drücken
Die Tachinose ist die Faulheit. Tachinitis, Tachinose haben: faul sein
Der Tachinierer ist ein arbeitsscheuer Mensch, ein Müßiggänger: Drückeberger, Faulenzer, ein "Obizahrer" |
Wieviele Tachninierer waren beim Bundeheer?
Für ihn wäre ich ein Hypochonder, ein Tachninierer, ein Simulant, ein Sozialschmarotzer. Natürlich ist es auch realitätsfremd, auf die Bedürfnisse einzugehen, anreize zu schaffen. Lehrer sind tachninierer und Faulenzer auf kosten der Gesellschaft und das hat Fayman völlig richtig erkannt (Zitat aus Der Standard, Leserbrief zu "Es soll so bleiben wie es ist", 24.8.2010 |
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der Topfen |
Quark |
Da
Topfenstrudel (Topfenbrot etc.); Speisetopfen, Topfennockerl (nicht
Quarkbällchen!) Quark – polnische/schlawische (Käsestoff; umgspr. für
Wertloses) |
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trenzen, trenzn
[ahd. trinson, treni; = schnauben, heftig
atmen, stöhnen, auch in den formen 'trenzen, transen, tre(n)sgen'; Vielleicht aus mlat. trinsare = brummen |
1. tropfenweise fallen lassen (Norddeutsch: „kleckern“) 2. in kleinen Portionen verteilen; 3. übermäßiger Speichelfluss Vgl. geifern (Bairisch: salfern [soifan]) oder schäumen 4. weinen, schluchzen 5. dahertrenzn, forttrenzn, [furtdrenzn], (he)rumtrenzn: zu langsam und ineffektiv arbeiten, trödeln 5. Ein Trenzer ist eine Person, die trentzt mit den diversen Bedeutungen: a. Trenzbeutel (auch: Pflenbeutel oder Flenfbeutel von flennen) Feigling oder weinerliches Kind (wer zu Tränen neigt) b. wer unachtsam ißt und trinkt (und dabei sich antrenzt [odrentzt] c. wer sich kleinlich und geizig verhält d. wer bei der Arbeit trödelt |
Wanns dei Suppn oda Soß ausm Mund dretzt, nachha host di odrenzt (otrenzt) oda dadrenzt (datrenzt). Ein Trenzbarterl kriegt a Kind, wenn es hintrentzt. Gib eahm hoid glei an Hunderta uf oamoi, statt dassd marklweis (he)rumdrenzt!
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1. triefeln, vb., geifernd reden, stottern, schwätzen, geifern, närrisch sprechen, faseln (vgl. plaudern) |
'ins Trifin kommen' = ins Plaudern kommen, ins Brachten, ins Balawan
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1. umständlich und wenig zielstrebig arbeiten (vgl. trenzn) 2. ‚Blähungen abgehen lassen, (p)furzen‘ Ein „Tritschler“ ist (a) ein Furz, „a Schoaß“; (b) ein Mensch, der furzt, „schoasslt, scheasslt“
3. im übertragenen Sinne ‚ausplaudern‘
Ein „Tritschler“ ist daher auch (c) jemand, der
ihm Anvertrautes weitererzählt, Geheimnisse verrät (neudeutsch „Petze“); („driadern", „dredern“ meint auch: ‚Flüssigkeiten verschütten‘ - mehr) |
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Trüfler (m.) Trüfülant (m.) Trüföweib (n.) trüfön (Verb) |
Ein Trüfler [drifla] kommt vom Verb trüfön (unterhalten, ausrichten) und ist ein gepflegter Tratsch (Vergleich Prachter). Man trifft sich z.B. mit Freunden untern am See "auf einen gschmohen Trüfler". Ein "Trüfülant" ist eine gesprächige, mitteilungsbedürfige weibliche Person, ähnlich wie ein Trüföweib (schwatzhafte Dame). (vgl. plaudern) |
Zöpfe, wie schmale
Weidenstämme |
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Tschinelle (f.) (ital. bacinella (sing.) Dim. von bacino, cinelli (Pl.) = (kleines) Becken) |
1. Handzimbeln, Paarbecken (Schlaginstrument aus zwei tellerförmigen Messingscheiben), Becken 2 Ohrfeige |
Zöpfe, wie schmale
Weidenstämme |
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übernosern / übanosan |
„übernasern“, d.h. über die Nase schnell, rechtzeitig begreifen und richtig einschätzen, erkennen, kapieren, verstehen, überrissen haben
nosan = lauern |
Hiaz hon i's übernosert! Da Fuaßboispiela iwanosert de Lage und schiaßt an zwoatan von seina drei Treffa.
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merken, draufkommen, kapieren, verstehen, bemerken, mitkriegen, etwas mitbekommen („gneißen“) |
Iaz hab i's übarißn! Du überreißt aba goa nix! |
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überluxn / überluxeln / iwaluxn [mhd. und ahd. list = ursp. Wissen, hinterlistig, ausgeklügelter Plan und entsprechendes Vorgehen] |
durch List sich jemandem gegenüber Vorteil verschaffen, übervorteilen, überlisten, betrügen |
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[vielleicht aus
'ungeformt'; entlehnt aus lateinisch forma ‘Gestalt, Figur, Äußeres’
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ungezogen, unerzogen, ungeschliffen, ungehobelt, Benehmen ohne Anstand, grob, übertrieben |
Wenn ein Besuch da ist, holen die Kinder oft ein ugfumtes Toan. „Ein ugfumter Hut” „ugfumt viel Zeug und Sachen” Gsanglan, Liada und Gasslreim,
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("umhinheben") |
betrügen, hineinlegen, bescheißen |
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ubascht |
unbändig, übertrieben, arg, viel, woiddan. unglaublich, ungeheuer, intensiv, ungebärdig, unartig
abgeleitet von
Für die irreführende Wortform ist der
regelhafte Ersatz von /r/ durch /x/ [ch]
in der Stellung vor /t/ verantwortlich: Quelle: O-Radl, Salzkammergut Dialektvarianten
Dieses u-bascht oder o-bascht sind typische, alte bairische "U-Ausdrücke", wie auch U-furm (Unfurm) = üble Gewohnheit, Unart‘,oder eine Person, die damit auffällt, etwa ein Lausbub, ein Rotzlöffel, der häufig etwas anstellt
U-gsund (Ungesund)“ = Z.B. „Dem treibt’s an U-gsund ausser“ meint wenn jemandem „Wimmerl“ (Pusteln, Ausschlag) auffahren oder er unter „Oassn“ (Geschwüren, Furunkeln) leidet.
u-danks (undanks) =
‚gedankenlos, unabsichtlich, unverhofft‘ z.B. „Es is u-danks gscheng“ heißt
so viel wie: ‚Es geschah unabsichtlich, ohne dass ich es wollte, nicht zu
Fleiß‘
vgl. woiddan |
upoasch gschmoh = ganz lieb (mehr); upoasch viel Obst = besonders viel Obst; ein ubaschtes Toan
(Benehmen) haben; I gfrei mi scho ganz uboasch auf insre Roas = Ich freue mich ganz besonders auf unsere Reise. Unbärdiges Holz weist auf klobiges, krummwüchsiges Holz hin, welches mit Auswüchsen behaftet ist. |
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urassen, urassn Urass, urassig urasz, uraszen [ahd. urazi = zu viel zum Essen]
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verschwenden, vergeuden, verschwenden,
verschleudern, verschwenderisch leben
URASZ, n., m., verschmähte überbleibsel von speise und futter, reste und geringwerthiges überhaupt urasz, m., der vielfrasz uräsz,-äszig, adj. adv., auch ohne umlaut, überdrüssig, wählerisch, mäklich, kiesätig (vgl. kiesig th. 5, 698, unäszig 2) u. dgl.; objectiv was überdrusz, ekel erregt (vgl. ekel, eklig). mhd. ureჳ
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Als Urass bezeichnet, auch die "übriggelassenen oder verschmähten Speisen selbst".
Wer urasst, geht mit den Eßwaren verwüstend um", er macht "das Essen eher unbrauchbar, als daß er wirklich ißt, wählt ohne Hunger nur das Beste aus. Das Adjektiv urassig bedeutet „übersatt und durch gutes Essen verwöhnt".
Wos urassd n
de a so mid den guadn Bafäu?
Mit der Gottesgab' darfst nöt urassen. |
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vagachn / vergachn ("vergachen") [mhd. vergahen = übereilen] vgl. [mhd. gahen = eilen] siehe gach |
in der Eile etwas falsch machen, verwechseln (etwas zu gach durchführen und dadurch etwas verjankern, verschustern, vermurxen etc.)
Vgl. ruaschn = hektisch übereilt bewegen und handeln |
i hob mi vagaht = ich haben einen Fehler gemacht, weil ich gruascht (gehetzt) habe. | |||||||||||||||||||||||||
vakuzn / verkutzen [mhd. kotzen = verschlucken, sich übergeben, erbrechen’, aus frühnhd. koptzen, einer Intensivbildung zum lautmalenden Verb frühnhd. koppen ‘aus dem Magen aufstoßen, rülpsen’] |
sich beim Essen oder Trinken verschlucken |
Du hast das trockene Brot zu schnell geschluckt und hast di vakutzt!
Loss da Zeit und drink dein Wei nid zu drawig, sist vakutzt du di! |
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vaschaukln / vaschaukeln ("verschaukeln") |
jemanden täuschen und betrügen; |
Der Gauner håt mi vaschaukelt und iwan Tisch zogn - i loss mi awa nid wieda a so prazeln von eam, des sog i da! |
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(Adjektiv) verwordagelt [va woa da gelt], verwordakelt [va woa da kelt] (Verb) verwordackeln, verwordageln
Etymologie laut Sedlaczek (Wörterbuch der Alltagssprache Österreichs) zu verhonäckeln,
1.) zu Hohn (ahd.
hōna, mhd. hōn);
oder |
Adj. - verunstaltet, windschief, aus der Form gebracht, verhunzt, missglückt
Verb - zum schlechten verändern, verunstalten
Vgl. hoanegln, ('hohneckeln' = verschandeln, entstellen) adj verhonackelt, verhonackelt [vahoanegelt] vb. verhohnackeln, verhonackeln [vahoanegeln]
Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm verhoneckeln: , verb. höhnend necken, verhöhnen, Deminutivform zu (dem nicht nachgewiesenen) verhonecken |
Leute gehen das Wagnis ein, eine Font über die ganze Seite hinweg zu nutzen und verwordackeln sich nicht in dutzenden von Fonts.
ein verwordageltes Kipferl
Das letzte Reservat des
Bayerischen wird die Unterschicht sein, die von minimal wage jobs lebt. Dort
werden die Verlierer beieinander hocken und ihr Slang wird nicht US sein
sondern bayerisch, und zwar so verhonackelt, daß es keiner versteht
außerhalb.
Ledersessel sind ein beliebtes Kratzobjekt. meine sehen auch schon ziemlich verhonackelt aus.
Ich bin auf der Suche nach einer guten Medizinischen Fußpflege in München, weil meine Zehennägel leider ziemlich "verhonackelt" sind.
Bei der Gelegenheit stellt sich mir die Frage, ob ich nicht was für die alten, verhonackelten Felgen tun sollte. |
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wächteln, Nebenform zu wächeln |
1. kräftig wehen, stürmen (Intensivbildung von wehen), tüchtig ausschelten, einem Streich versetzen 2. wedeln, wackeln 3. (mit einer Fahne) winken; fächeln; wehen, flattern, hin- und herschwingen, mit der Hhand, mit einem Tuch 4. in Falten fassen (z.B. Stiefel wachteln) |
Durchwacheln mit einem Tuch heißt auch ausbeuteln. Ein Hemad kann auf der Leine im Wind wacheln. Wenn der Wind gescheit weht, wachelt der Schnee und kann zu einer Wächte führen. |
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Wächte [wachdn]
Gewäden [gwaadn] / [gwaan] |
Schneeverwehungen, Überhängende Schneemasse (Norddeutsch "Wehe") Überhängende Schneemassen, wie sie durch Verwehungen im Gelände zustande kommen, nennt man auf Bairisch und Alemannisch nicht „Wehe“, sondern „Wächte [waachtn]“ (zu „wàhn“ [waan], bairisch für ‚wehen‘; mhd. „wæjen“, „wæn“, ahd. „wâhen“; Vgl. Intensivbildung „wacheln“). |
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(aus wabben, wabbeln, wabeln, wappeln, ahd. wamba wamme und wambeln, wampeln = schwanken) |
unentschlossener, unsicherer, untüchtiger, meistens tollpatschiger, zugleich durchtriebener Mensch Warmduscher, Weichei, Schlappschwanz, Waschel, Sitzendpinkler (mehr) Wenn sich jemand ungeschickt anstellt, dann wird er/sie schon einmal „Tschapperl“ genannt. Der „Wappler“ ist eine schärfere, gröbere, männliche Form dazu. Das Wort Wappler kommt (nach HORNUNG) von 'wappeln' (="sich schwankend bewegen"), davon Wappler "Schmetterling", übertragen auch "unbedeutender Mensch, der nicht ernst zu nehmen ist". |
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der Wasen (m.) [wɔsn]
(ahd. waso, mhd. wase) |
grasbewachsene Erdfläche, Rasen
Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm Rasen - "Der hochdeutsche Ausdruck ist ahd. waso, mhd. wase, was sich in unserm wasen fortsetzt; Der niederdeutsche wrase, der auf ein altsächs. unbezeugtes wraso weist. Es wird angenommen, daß die beiden lautlich sich so nahe stehenden, Begrifflich übereinstimmenden Worte im Grunde eins seien, derart, daß im Hochdeutschen das r ausfiel . Seit nachweislich dem 14. Jahrh. hat sich die niederdeutsche Form wrase nach Mitteldeutschland verbreitet, unter Vereinfachung der für den nicht niederdeutschen mund unbequemen Anlautverbindung zu r..."
Vgl. Wasenabhang Wasenbank Wasenbosch, Wasenbösch - Grasbüschel, Rasenstück Wasenerde,- der Torf oder die gegraben Wasenerde, welche man in Braband anstatt Holz braucht Wasenerdreich, Wasenfeld - ein Feld, aus dem Rasen geschnitten werden Wasenfleck, - Rasenfleck u.v.m. |
Ei Wasener håmand fei an Beruf ghåbt, wo koa Neid aufkimmt! |
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die Watsche(n) [wadschn]
(entweder zu mhd. ōrwetzelīn oder ein einfaches Schallwort) |
Ohrfeige (mehr)
Watschenaffe, Watschenåff [wadschnɔff]
- Bezeichnung für den früheren Watschenmann im Wiener Prater watscheneinfach - leicht zu durchschauen Watschengesicht - 1. durch Watschn verschwollenes Gesicht, 2.freches, dummes Gesicht, blödes Gfries, depperte Fotzen, Goschen, Bappm (mehr)
Watschenmann - 1. Prügelknabe, Prügelknecht Sündenbock dem Dreck eine Watsche(n) geben - etwas Unangenehmes noch unlösbarer, schlimmer machen abwatschen - kräftig ohrfeigen Retourwatsche(n) - Wenn einer nicht die andere Wange hinhält, sondern Gleiches mit Gleichem vergelten will, dann gibt er eine Retourwatschen |
Du rütteltest am Watschenbaum! Bald fällt der Watschenbaum! - jemand benimmt sich so schlecht, dass es zu Ohrfeigen kommen könnte, d.h. bald duscht's. Hiaz kriagst glei a Watschn!
Auf die erste Ohrfeige folgt die Retourwatschen - bereits heftiger. Bald eskaliert der Streit zu einer wüsten Schlägerei. |
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[mhd. wahs = schneidig, scharf, Gotisch hwaß = spitzig, stechend] |
rauh, spitzig, stechend vgl. rass / raß |
Des
Woileibl (Woll-Leibl) kannst fei ned auf da nacketen Haut drong – as iss z wax
!
Der Bairische Nußknacker
(Nr. 273) |
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wiegeln - (sich) schwankend bewegen ahd. wëgan, mhd. wëgen |
locken, hin und her bewegen
vgl. ficken |
Da kloane Bua hat an Zahnn
[zdsnd]
so long gweanglt, bis ea endli aussakemma is. Hiaz is ea gonz
zahnluckat. |
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[wɛɛda], [weeda]
[germ. wedra;
ahd. wetar = Sturm, Wetter, Gewitter, gutes Wetter; |
1. das Wetter 2. Gewitter, Unwetter, heftiger Sturm
Siehe auch Wetterleuchten [weedalaichdn] (mehr)
Regen (mehr) Hagel (mehr) |
Gestern håt's arg
geweedat - donnat, bliitzt und da Wind håt's an Gårtnzaun umaghaut. Wauns stårk weedat, oft brauchst a Regenschirm, den ma ehnter a 'Regendach' [(h)rɛŋdɔɔ(ch)] ghoaßn håt. |
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schwindlig, fahrig, konfus, wirr |
„Da wirst wiaflad.“ „gaunz schlimma müdigkeitsanfall...und der streifenteppich mocht mi wiaflad".
„Wenn
eine alte Landbewohnerin zu einem Arzt kommt und sagt sie sei wiafli,
verstehen sie die meisten Ärzte leider nimmer, dabei meint sie nur, daß sie
schwindlig sei. |
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winni, winnig [mhd. winnec = rasend, toll, zu winne = Schmerz vgl. winseln] |
aufgeregt, nervös, tollwütig, rasend, wütend |
„gonz winni is a gwen - bis roglad is.“
„geh fei dona von dem winnigen Hund, ea hat tollwüt" |
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woiddan,
woata
[ahd. giwaltīg; |
ziemlich, etliche |
Nach da harten Arwad bin i woiddan daloawed (erschöpft). Da neia Vorstand håts fei woiddan weit bracht in seinâ
Karriere. Iaz hot ea si an Ferrari kauft und moant, ea is iatz wea. D Årwat is oft woitan vü gwen. Wonn nit muara woitan owochtpassn hoia van Somstog bis in Montog das nid an Brena tuat. Da Hias is woitan hintaschattig. (ist ziemlich unaufgeschlossen bzw. seltsam, hinterlistig, rückständig) |
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Heit in da Friah is' fei zahnig koit gwen! Von haftig zahnig bis upoasch hoaß. |
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mhd. gezæme |
lustig, zünftig
Zeam und zünftig stammen aus derselben Wurzel : „zünftig“
ist von Zunft abgeleitet, und dieses ist das Abstraktum zu „ziemen“,
vergleichbar mit „(An)kunft“ zu |
Heit is' zeam! |
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Nach drei Wochâ Urlaub kriegi wiedâ Zeitlang nach dahoam. Mi duats echt hoamalantn. |
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zlexelt, z’lexnd (Adj.)
(daläxld, derlext, dalext)
zerlechseln (zlexeln, daläxeln) (Verb) |
leck, undicht aus lateinisch laxus = schlaf, lose, locker, schlottrig
zlexelt ist z.B. ein Holzfaß, das undicht geworden ist. Die eingetrockneten Faßbretter (Holzdauben) haben sich zusammengezogen, wodurch Spalte oder Fugen in der Faßwand entstanden sind. Das Wort zerlechseln hängt mit dem ahd. Wort lechen „austrocknen, vor Trockenheit rissig werden und Flüssigkeit durchlassen“ zusammen, das sich heute noch in lechzen „gierig nach etwas verlangen, dürsten“ erhalten hat
(mehr) |
As Fassl (Fässlein) is
zlexelt,
es gheard wieda eidelsld (dechtln: dicht gemacht durch Wässern). |
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zimfti, zinfti, zinftig |
bodenständig, urwüchsig, waschecht, zeam
Eigentlich "zunftmäßig, einer Zunft angehörig" daher im übertragenen Sinne: ordentlich, tüchtig
Zeam und zünftig stammen aus derselben Wurzel : „zünftig“ ist von Zunft abgeleitet, und dieses ist das Abstraktum zu „ziemen“, vergleichbar mit „(An)kunft“ zu „(an)kommen“. |
Die Buschenschank bietet kulinarische Genüsse, denn wer arbeitet muss auch gut und zünftig essen! Heid geit's a rare Musik - husig und zünftig spielen die Musikanten! |
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Tabelle 2 - Alternative Wörter und Wendungen (Bairisch
à
Hoch-/Norddeutsch) – es muss nicht
immer „sehr“ heißen!
Das Schema des "Vokalvierecks" bildet die Artikulation der Vokale im Mundraum ab:
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Zungenposition |
vorne |
hinten |
|
|
Lippenstellung |
gespreizt |
rund |
rund |
Zungenhöhe |
hoch (geschlossen) |
i |
ü |
u |
mittel |
e ε |
ö
|
o
|
|
tief (offen) |
a |
|
Monophthonge (Einlaute)
Vokal |
kurz |
lang |
i |
fischsch ‚Fische’ |
fiisch ‚Fisch’ |
u |
brugg ‚Brücke’ |
dsuug ‚Zug’ |
o |
hoff ‚hoffen’ |
oof ‚Ofen’ |
Vokal |
kurz |
lang |
e |
bessa ‚besser’ |
beed
‚Bett’ lees ‚lesen’ |
ε |
schdεgga ‚Stecken’ |
klεε
‚Klee’ schbεεkch ‚Speck’ |
Vokal |
kurz |
lang |
a |
rach
‚rauchen’ |
schaad
‚Schatten’ |
|
bcha
‚backen’ schdrss ‚Straße’ |
schd
‚Schatten’ b ‚Bach’ |
|
schdrss
‚Straße’ brt ‚Bart’ |
bdd ‚Bart’ |
Besonders große Probleme bereitet die Darstellung der tiefen Vokale. Im Mittelbairischen unterscheiden wir zwischen hellem, vorderem [a] (Käse > [kaas]) und verdumpftem, hinterem [ɔ] (Hase > [hɔɔs]). Das hintere [ɔ] stellt die reguläre bairische Entsprechung für mhd. <a> (und zumeist auch für standardsprachliches <a>) dar.
Auf bayerischer Seite tritt noch ein weiterer tiefer hinterer Vokal auf – das typisch „freistaat-bayerische“ [ɒ], das sich besonders häufig als Kurzvokal wie in [kɒdds] ‚Katze’ findet.
Nasalvokale
Im Wortauslaut verschmilzt häufig die Lautfolge von Vokal und darauffolgendem
Nasalkonsonanten [n] zu einem Nasalvokal; Nasalvokale werden mit einer Tilde
über dem Vokal transkribiert:
Vokal |
|
|
sch ‚schön’ |
|
sch ‚schön’ |
|
s ‚Sohn’ |
õ |
schõõ ‚schon’ |
|
sch ‚schon’ |
|
w ‚Wein’ |
|
‚ein’ |
|
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Siehe auch „on-line“ Bairische Wörterbücher
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zu
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Siehe auch den
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Seite zuletzt aktualisiert am 17. Oktober 2019
Copyright geschützt - Dipl. Ing. Marc Giegerich, Radau im Salzkammergut
Altbayern, Österreich, Südtirol
Aussprache, Linguistik, Dialekt, Mundart, bairisch, bayrisch, bayerisch, österreichisch, bavarian, bavarese, lingua tudiscu, tidiscu , Baviera