09. September 2010 - 00:04 Uhr · · Braunauer Warte am Inn

HDL statt „i mag di“: Mit dem Handy hielt auch eine neue Sprache Einzug

HDL statt „i mag di“: Mit dem Handy hielt auch eine neue Sprache Einzug
INNVIERTEL. Als Spiegelbild ansässiger Kulturen ist der Dialekt ein regionales Eigentum. Dieser kommt aber immer mehr durch die SMS-Sprache abhanden.

Kürzel wie „HDL“, „gg“ oder „sz“ kennt beinahe jeder. Bei Lauten wie „ikd“, „kes“ und „dad“ wird’s schon etwas komplizierter. Dass Jugendliche kaum mehr „ich küsse dich“, „komm etwas später“ und „denk an dich“ ausschreiben, beziehungsweise über die Lippen bringen, liegt an der wohl einfachsten Datentransfermöglichkeit, nämlich in Form einer SMS.

Slang ersetzt Dialekt

Welcher Teenager macht sich heute noch die Mühe, Texte selbst zu schreiben oder Briefe zu verfassen? Die verkürzte Redensart machen die Kommunikation weitaus einfacher und der geschriebene Slang, ein Mix aus gesprochener Mundart, Abkürzungen und geschriebener Sprache, ersetzt oft unseren Dialekt, welcher dadurch verloren geht.

Kennen Jugendliche von heute beispielsweise Begriffe wie einen „Boatwisch“, ein „Krispindl“ oder einen „Pleampe“? Gemeint sind die Begriffe „ein kleiner Handbesen“, „eine kleine, hagere Person“ oder „ein Dummkopf“.

Nun, wie kann man dem vermeintlichen Aussterben einiger Begriffe entgegenwirken? Ein Spagat zwischen unserer traditionellen Mundart und moderner SMS-Sprache muss hergestellt werden.

Außerdem sollten Mundartwörter im Alltag verwendet werden, um unsere Muttersprache zu erhalten. Unser Dialekt soll wieder trendig, modern werden und die Jugendlichen von heute können dafür wichtige Schritte setzen. (diva)

Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/innviertel/braunau/art14857,457824
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