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Bairisch vom Aussterben bedroht

Christopher Moseley, Herausgeber des UNESCO-Weltatlas zu bedrohten Sprachen, kommt zu einem traurigen Befund. „In den vergangenen drei Generationen sind bereits 200 Sprachen ausgestorben“, meinte er anlässlich der Vorstellung des jüngsten Berichts der Weltkulturorganisation.

Im deutschen Sprachraum sind Nordfriesisch und Saterfriesisch, Alemannisch, Ostfränkisch, Niedersächsisch, Sorbisch und Jiddisch akut vom Aussterben bedroht. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass auch der Bestand der Regionalsprache Bairisch gefärdet ist. Da ist die UNESCO bereits weiter als die Bundesrepublik Deutschland, die 1998 ausdrücklich ausgeschlossen hatte, dass Bairisch von der Europäischen Charta als Regional- und Minderheitensprache geschützt wird.

Halb so schlimm, meinen Sie? Die Bayernpartei indes teilt die Ansicht von UNESCO-Direktor Koïchiro Matsuura, der sagte: „Der Tod einer Sprache bedeutet zugleich das Verschwinden eines kulturellen Erbes“.

Bairisch wird zwar noch von 16 Millionen Menschen gesprochen, doch die meisten davon leben nicht in Bayern, sondern in Österreich. Wir Altbayern passen uns mehr und mehr an das verbreitete Hochdeutsch an, es gibt Elternpaare, die sich untereinander im Dialekt unterhalten, mit Ihren Kindern aber ganz bewusst hochdeutsch reden. Kein Wunder also, dass uns die Österreicher inzwischen voll zu den „Piefke“ zählen.


Ob Bairisch, Fränkisch oder Alemannisch: Die Bayernpartei setzt sich für unser kulturelles Erbe ein, zu dem auch die regionalen Sprachen gehören. Deshalb ein Bitte: Reden sie auch mit Ihren Kindern, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist. Es gibt so viele Dinge, die man in seiner Heimat-Mundart schöner und netter ausdrücken kann als in Hochdeutsch.

Nur so können wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass wir unsere Dialekte lebendig halten. Und lassen Sie sich nicht einreden, das schade den schulischen Leistungen Ihres Kindes. Wenn dem wirklich so wäre, dann hätten Hannoveraner Kinder nur Deutsch-Einsen im Zeugnis. Dort nämlich wird das reinste Hochdeutsch gesprochen.

Viele Hannoveraner sind insgeheim neidisch auf Dialektsprecher. Es ist wie bei allem: Erst, wenn etwas unwiderbringlich verloren gegangen ist, dann bemerkt man den ganzen Umfang dieses Verlusts.

Lassen wir es nicht so weit kommen.