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22.04.2009


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Dialektpflege Medaillen für Rosenmüller und BR-Mitarbeiter

Unlängst hat die UNESCO vor dem Aussterben des bairischen Dialekts gewarnt. Doch es gibt einen Verein, der an vorderster Front kämpft, damit es nicht soweit kommt: den Förderverein Bairische Sprache und Dialekte. Drei besonders aktive Mitstreiter wurden am Freitag, 17. April, in München geehrt: Filmemacher Marcus H. Rosenmüller sowie zwei Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks.

Stand: 18.04.2009

Marcus H. Rosenmüller, Traudi Siferlinger, Gerald Huber

Zum zweiten Mal hat der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte Menschen mit der Tassilo-Medaille ausgezeichnet, die sich sowohl im täglichen Umgang als auch in ihrem beruflichen Wirken besonders um die Mundart verdient gemacht haben.

Nach Franz Xaver Bogner im Jahr 2005 wurden diesmal gleich drei Preisträger gekürt: Regisseur Marcus H. Rosenmüller sowie Traudi Siferlinger und Gerald Huber vom Bayerischen Rundfunk. Benannt ist die Auszeichnung nach dem bairischen Herzog Tassilo, einem "entschlossenem Verteidiger Bayerns vor feindlichen Angriffen und zudem einem Förderer von Kirche, Bildung und Kultur", so der Verein. Die Ehrung fand bei einer Festveranstaltung auf Gut Nederling in München statt.

Bairisch beim Bayerischen Rundfunk

Gerald Huber erhielt die Auszeichnung für seine Serie "Bairische Wortkunde", mit der er "in humorvoller Art den sträflichen Umgang der Bayern mit ihrer Sprache anprangert und durch fachkundige Wissensvermittlung Alt und Jung zum Gebrauch der Dialekte animiert." Traudi Siferlinger ist Musikantin, Sängerin und Moderatorin beim Bayerischen Fernsehen. Sie überzeugte die Jury durch "ihre mitreißende Musikalität und Sangesfreude, mit der sie besonders Kindern und Jugendlichen die bairische Sprache näher bringt."

Dialekt in Film und Fernsehen

Der dritte Preisträger tritt nahtlos in die Fußstapfen seines Vorgängers: Filmemacher Franz Xaver Bogner hatte die erste Tassilo-Medaille erhalten. Nun bekam sie sein Kollege Marcus H. Rosenmüller. Er wurde "für seine feinfühlige Darstellung der bairischen Lebens- und Denkart" in dem von ihm produzierten Filmen geehrt.

"Panikmache nicht angesagt"

Anlässlich der Bekanntgabe der Preisträger hatte der erste Vorsitzende des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte Martin Bauer auch Meldungen relativiert, das Bairische sei vom Aussterben bedroht. Weder Beschwichtigung und Entwarnung noch Alarmgeschrei und Panikmache seien die richtigen Reaktionen auf die Frage nach dem Fortbestand der Bairischen Sprache, sagte er. Vielmehr zeigten die Veranstaltungen und Aktionen des Vereins mit Schulen und Kindergärten, mit den Medien und Ämtern sowie Gespräche mit Ministerialen und Politikern inzwischen Wirkung.

Mut zum Dialekt

Trotzdem sei es nach wie vor wichtig, mit Vorurteilen gegenüber Dialekten aufzuräumen und die Menschen zur Zweisprachigkeit zu ermuntern. "Sprechen Sie Ihren Dialekt und stehen Sie dazu. Seien Sie Vorbild in der Familie und am Arbeitsplatz, dann haben die bairische Sprache und die bairische Kultur Zukunft", so lautete der Appell Bauers.

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