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Awadalla
"In Wirklichkeit is da Dialekt unsa Muttasproch"
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Weihs
"Manches ist im Dialekt angenehmer auszudrücken"
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vor 11 Std.
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"Dialekt Jubel" in Wien
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vor 55 Min.
© Bild Jacqueline Kacetl
Artikel aktualisiert vor 55 Min.
Österreichs Dialektautoren jubeln. Ihr Verein wird heuer 20 Jahre alt. Eine Reihe von Geburtstagsveranstaltungen soll beweisen, dass "in Wirklichkeit der Dialekt unsere Muttersprache ist".

Weanerisch
Dialektschreiber und eanere Hawara

Bildstory: Dialektschreiber und eanere Hawara
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Österreichs Dialektautoren jubeln. Ihr Verein wird heuer 20 Jahre alt. Eine Reihe von Geburtstagsveranstaltungen soll beweisen, dass "in Wirklichkeit der Dialekt unsere Muttersprache ist". Ab Dienstag auch in Wien.

von Gerhild Salcher

"Die meistn Leit redn Dialekt. A die, die glaubn, sie redn Hochdeutsch", ist El Awadalla überzeugt. Die Wienerin, die eigentlich aus dem Burgenland stammt, kennen viele von ihrem Homerun bei der Millionenshow. Sie ist aber auch die Präsidentin der Österreichischen Dialektautorinnen und Herausgeberin der Dialektzeitschrift "Morgenschtean".

Wean hean, auch bei der Werbung

Dialekt ist wieder in, irgendwie. Jedenfalls boomen Wienerlied-Festivals wie "Wean Hean" und "Wien im Rosenstolz". Armin Assinger darf im Fernsehen gleich reden wie in seinem Wohnzimmer, und auch die Werbung hat die Sprachvarietät wieder für sich entdeckt. Das sei zuletzt in den Siebziger Jahren der Fall gewesen, so Awadalla. Ein Beispiel? "Des sog i jetzt sicher ned. De sollma a Inserat im Morgenschtean zohln, donn sog is do a".

Dialektautoren 20 Jahre vereint

Nicht zuletzt spielt der Dialekt spätestens seit H. C. Artmanns "schwoazzer dintn" einige beständige Rolle in der Literatur. Österreichs Dialektautoren organisierten sich 1988 zwecks Veröffentlichung und Archivierung dialektaler Texte im Verein Ö.D.A.

20 Jahre später blickt der nun in einer kleinen Schau im Literaturhaus auf seine Aktivitäten zurück: auf Werke, die zu Klassikern wurden, wie Wolfgang Teuschls Wienerisches Neues Testament "Da Jesus und seine Hawara"; auf die optische Verwandlung und besondere Ausgaben des "Morgenstean"; auf die Treffen des "Stammtisch Kovacic" und seinen Nachfolger, den "Dialektsalon". Das meiste wird hinter Glas präsentiert. Am Vormittag warteten die Organisatoren noch auf eine iPod-Station, die Hörbeispiele bieten soll.

Mundart ist nicht gleich Dialekt

Beim Ratschn über die Ausstellung kommt auch der Begriff Mundart daher. Ist Mundart gleich Dialekt? Nein, meint der Kurator Erich Schirhuber. "Die Mundartdichtung hat immer eine gewisse Gefährdung, ins Vordergründige oder ins Heimattümelnde abzugleiten, etwa dass man sich auf Bankerln vorm Haus, blühende Sonnenblumen, böse Schwiegermütter, Fensterln und solche Dinge beschränkt. Die Dialektdichtung in Österreich hat dagegen tendenziell einen kritischen Anstrich".

Jubelstimmung für die Ohren

Neben der Ausstellung finden im Rahmen von "Dialekt Jubel" in den kommenden Wochen auch Podiumsdiskussionen, Lesungen und Liederabende statt. Das ist ganz im Sinn des Wiener Autors, Musikers und Kabarettisten Richard Weihs. Der, ebenfalls Ö.D.A.-Mitglied, will nämlich auf ebendiese Weise für Dialekt begeistern: "Wenn man Lieder hört im Wiener Dialekt mit ganz stimmungsvollen Texten, bekommt man eine gewisse Liebe dazu". Und auch die Fähigkeit, auf die Veranstaltung entsprechend zu reagieren: Entweder mit "I hau mi oh" oder mit "I hau mi über d' Heisa".
 
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