Bad Tölz - Auf Initiative des
Kreisheimatpflegers Hermann Schinner hat sich am Montag ein
Landschaftsverband des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekt
gegründet. Der Andrang hielt sich allerdings in Grenzen: 21 Bürger
kamen zur Gründungsversammlung in die Alte Schießstätte. Mit
intensiver Jugendarbeit will der Verein dafür sorgen, dass der
bayerische Dialekt im Tölzer Raum erhalten bleibt.
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Vor Beginn des Treffens zeigte Schinner sich
optimistisch. Tölz sei der ideale Standort für einen
Landschaftsverband zur Förderung der bayerischen Sprache. „Wenn sich
die Leute hier nicht dafür einsetzen, wo dann”, sagte er. Außerdem
seien 40 Mitglieder des Zentralvereins, der seinen Sitz in Weyarn
hat, im Tölzer Raum ansässig. Diese Leute habe er alle im Vorfeld
über die Sitzung
informiert.
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Die formale Gründung des Landschaftsverbands,
zu der auch der Vorsitzende des Zentralvereins, Hans Triebel, und
sein Kassier Hermann Biller kamen, ging reibungslos über die Bühne.
Innerhalb einer knappen Stunde einigten sich die Teilnehmer auf
einen Namen und wählten einen Vorstand. So eine schnelle Gründung
habe er in seiner 40-jährigen Tätigkeit für Vereine noch nie erlebt,
sagte Schinner.
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Den ersten Vorsitz des „Landschaftsverbands
zur Förderung Bairische Sprache und Dialekte im Tölzer Land” hat der
Greilinger Landwirt Josef Fichtner übernommen. „Die Ziele des
Vereins liegen mir sehr am Herzen”, sagte er. Als zweite Vorsitzende
steht ihm die 42-jährige Lenggrieserin Carmen Boschetto zur Seite.
Schriftführer wurde Josef Poschenrieder, ein Arzt aus Tegernsee, der
sich eigenen Angaben zufolge demnächst in der Tölzer Region
niederlassen möchte. Um die Finanzen des neuen Vereins wird sich
Schatzmeisterin Gertrud Stegmayr aus Gaißach kümmern. Beisitzer sind
die Tölzerin Christa Bader, deren Sohn Heinz Vorsitzender des
Trachtenvereins „Die Edelweißer“ ist, der Lenggrieser Ornithologe
Heribert Zintl sowie Hans Haslinger aus Bad Heilbrunn. Kassenprüfer
sind der Sachsenkamer Hans Bacher und Maria Luedtke aus
Benediktbeuern. Den Kontakt zum Hauptverein hält Schinner als
Delegierter.
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Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit sieht der
Verein in der Jugendarbeit. „Bayerisch muss wieder die Muttersprache
unserer Kinder werden”, sagte Triebel. Er halte es für bedenklich,
dass der gesprochene Dialekt in einigen Schulen und Kindergärten
korrigiert werde. Gegensteuern wolle der Verein durch Gespräche mit
Lehrern und Erzieherinnen. Den Kindern könne man den Dialekt mit der
Aufführung mundartlicher Theaterstücke oder mit bayerischer
Rockmusik näher bringen.
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