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Neusteinreuth
Liebeserklärung an die Mundart
Hubert Treml widmet sein Buch "Hawadehre!" dem facettenreichen Oberpfälzisch
Der bayerische Dialekt ist ein Kulturgut, das in der Vergangenheit oft mit Füßen getreten und gezielt zugunsten der künstlichen Sprache des Schriftdeutschen zurückgedrängt wurde. Doch jetzt erfährt er eine Renaissance. Nicht etwa deshalb, weil er vom Rest Deutschlands als "sexy" empfunden wird, sondern weil es sich um eine variantenreiche, sehr melodische Sprache handelt, die es zu genießen gilt.Hubert Treml, musikkabarettistischer Entertainer aus Regensburg, stellte am Freitag im "Treff Sonnenblume" sein neues Buch "Hawadehre!" vor. Er fühlte der Sprache und dem oft sehr wortkargen Oberpfälzer auf den Zahn, den er nicht reißen, sondern in seinem Facettenreichtum darstellen wollte. Pointenreich zog der Künstler von Anfang an den ganzen Saal in seinen Bann. Im Dialog mit den Besuchern - und das waren nicht wenige - durchleuchtete Helmut Treml mit Auszügen aus seinem neuen Buch den Lebensnerv der Region zwischen Regensburg und Fichtelgebirge, von Menschen, die mit wenigen Worten mehr aussagen, als andere in ganzen Vorträgen. Es war eine Liebeserklärung an die Oberpfalz, auch wenn diese teilweise humoristisch auf den Arm genommen wurde.
Neusteinreuth
Liebeserklärung an die Mundart
Hubert Treml widmet sein Buch "Hawadehre!" dem facettenreichen Oberpfälzisch
In 30 Kapiteln von je zwei Minuten Lesedauer und auf 130 Seiten widmet sich Helmut Treml der Oberpfälzer Sprache. Das Buch ist ein Sprachkurs besonderer Art. Aufgebaut nach Kapiteln, Lektion und Wortschatz, beschäftigt es sich in humorvoller Weise mit Grammatik und Vokabular. So erfährt der Leser auch, dass der Oberpfälzer das Wort "bitte" nicht kennt. Dafür kennt er in seiner variantenreichen Aussprache verschiedene Formen von Selbstlauten. Sechs stellte Treml für das "A" vor, um dann zur Wortakrobatik in Wort und Gesang überzuwechseln."Einen echten Oberpfälzer Sprachkurs gibt es nicht", fasste der Buchautor und Entertainer zusammen. Das Buch soll aber Auswärtigen und den Einheimischen, die ihren Dialekt lieben, ein Stück Kultur erhalten und näher bringen.
"Dea is fei schai", konnte getrost am Ende des kurzweiligen Abends gesagt werden, an dem man sich mit einem "Hawadehre" verabschiedete.
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