10. Juli 2010 - 00:04 Uhr · · Oberösterreich

Jakob Ebner: Mundart zur Sprache gebracht

Jakob Ebner
Die Oberösterreichischen Nachrichten präsentieren gemeinsam mit dem Linzer Stifter-Institut die neue Serie „Sprichwörtlich“. Der pensionierte AHS-Lehrer Jakob Ebner ist einer jener Sprachforscher, die am Sprachatlas Oberösterreich mitarbeiten.

In dem Nachschlagewerk werden auch Redewendungen und Redensarten, „geflügelte Worte“ und Sprichwörter erforscht.

„Ein Sprachatlas ist mit einem geografischen Atlas vergleichbar. Wir erstellen Sprachkarten, daneben gibt es aber auch Tonaufnahmen“, sagt Ebner. Im Sprachatlas werden Lautformen und besondere Wörter einer Region eingetragen.

Typisch: „trawig“

Unverkennbar für unser Bundesland sei der Dialektausdruck „trawig“, der fast ausschließlich in Oberösterreich vorkommt. „Die ältesten Wörter stammen von den Bauern und bezeichnen Tätigkeiten in der Landwirtschaft“, sagt Ebner. Dass Dialektwörter aussterben, sieht er als natürlich. Eine Bereicherung ist für den Forscher die Sprache der Jugend. „Jede Jugendgruppe legt sich neue Ausdrucksweisen zurecht, um sich von anderen Gruppen abzugrenzen.“

Aufgewachsen ist Ebner in St. Lorenz am Mondsee. Schon als Student beschäftigte er sich intensiv mit dem Dialekt. Thema seiner Doktorarbeit war „Die Mundart des Mondseelandes“. Später arbeitete Ebner mehrere Jahre in der Dudenredaktion in Mannheim und erforschte das österreichische Standarddeutsch. Von ihm stammt das Wörterbuch „Wie sagt man in Österreich“. Das Werk liegt bereits in der vierten Auflage auf.

Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,426701
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