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Freitag, 01.02.2008
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31.01.2008
Kann Bairisch g’schert sein?

Zu g’schertes Bairisch – ja wo gibt’s denn sowas? Seit ein Münchner Tramfahrer um seinen Job bangen muss, weil er einen Fahrgast allzu derb auf Bairisch angesprochen hatte (tz berichtete), sind die Dialekt- Freunde außer sich vor Wut.


Sepp Obermeier vom Förderverein Bairische Sprache und Dialekte aus Konzell (Kreis Straubing-Bogen) schimpfte gestern: „Es gibt auf der ganzen Welt keinen derben Dialekt und keine derbe Sprache – höchstens derbe Ausdrücke!“ Kann das Bairische an sich also gar nicht g’schert sein?

Vor dem Verwaltungsgericht war am Mittwoch der Fall des Tramfahrers Heinz G. aus Hallbergmoos verhandelt worden. Als ein Mann im Juni 2007 verbotenerweise mit dem Rad in seine Tram einsteigen wollte, hatte ihn G. gerügt, geduzt und gegrantelt: „Für mich bist a Arschgeign. Von den Stadtwerken heißt es nun, dieser Ton sei „nicht mehr gesellschaftsfähig“.

Obermeier ist stinksauer. „Nicht gesellschaftsfähig? Wo kemma denn do hi?“ Duzen gehöre zum Bairischen dazu. „Das hat mit Respektlosigkeit nichts zu tun. Es ist Teil unserer Mentalität: leben und leben lassen!“ Gut, „Arschgeign“… „Das ist ein Schimpfwort. Aber da gibt’s schlimmere.“

Auch Dr. Bernhard Stör, Dialektologe und Dozent an der LMU, ist dieser Meinung. „Es gibt derbe Ausdrücke in jeder Sprache, aber keinen derben Dialekt.“ Wenn der Bayer „Stoa“ statt Stein sagt oder „Fäid“ statt Feld, benutze er Laute, die es auch in anderen Sprachen gibt, wie im Englischen. „Das Englische gilt als eine der vornehmsten Sprachen!“ Bairisch zu reden sei deshalb in keiner Lebenssituation zu derb oder gar unhöflich. „Es gibt nur einen Grund, ins Hochdeutsch zu wechseln: Wenn mich mein Gegenüber nicht versteht.“ Warum aber wird jemand, der tiefstes Bairisch spricht, immer wieder als derb abgestempelt? Für Dr. Stör liegt das in der deutschen Geschichte: Hitler plädierte für „ein Reich“ und eine Sprache. Dialekte waren unerwünscht. „Dies hat sich in den Köpfen gehalten“, meint Dr. Stör. Wenn auch die NS-Ideologie längst Geschichte ist. Obermeier jedenfalls wird weiter für den Dialekt kämpfen: „In Bayern g’hört Bairisch g’redt!“




A. OBERMAYER
/31.01.2008 

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